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Kultivierung von humanem Speicheldrüsengewebe in einer dreidimensionalen Polyurethanmatrix
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Patienten, die auf Grund eines Malignoms von Kopf und Hals bestrahlt werden, erleiden häufig einen Funktionsverlust des Speicheldrüsengewebes und eine daraus resultierende Xerostomie. Die Generierung einer artifiziellen Drüse ist seit langem Gegenstand intensiver Forschungsbemühungen. Im vorliegenden Projekt wurde ein neuartiger, dreidimensionaler Polyurethanschaum (PU) als Trägermaterial zur optimalen Kultivierung mit humanen, nativen Speicheldrüsenzellen der Ohrspeicheldrüse besiedelt.
Methoden: Runde PU-Matrices (5x3 mm; n=15) wurden in vitro mit 500.000 humanen Speicheldrüsenzellen der Parotis von 5 verschiedenen Patienten besiedelt und für 1, 2 und 3 Wochen im Brutschrank kultiviert. Dreimal pro Woche wurde der Mediumüberstand mit einem ELISA auf α-Amylase überprüft. Die Konstrukte wurden mit Hilfe einer RT-PCR nach 1, 2 und 3 Wochen auf α-Amylase untersucht.
Ergebnisse: Im Mediumüberstand konnte α-Amylase nach 1, 2 und 3 Wochen nachgewiesen werden, jedoch zeigte sich eine Tendenz zu abfallenden α-Amylasekonzentrationen im Verlauf. In der RT-PCR waren die Konzentrationen für die α-Amylase konstant hoch.
Fazit: Eine Besiedelung der PU-Matrices mit nativen, humanen Speicheldrüsenzellen ist unter Erhalt der Funktion der Drüsenzellen möglich. Allerdings scheint sich die α-Amylaseproduktion bei längerer Kultivierungsdauer zu verringern, möglicherweise wegen eines zu geringen Nährstoffangebots im Inneren des Konstrukts. Die noch ausstehende histologische Aufarbeitung wird hier weiteren Aufschluss geben. Einen möglichen Lösungsansatz bietet die Integration eines Gefäßstiels zur Vaskularisierung des Konstrukts, dies soll in einem Mausmodell untersucht werden.