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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Riech- und Schmeckvermögen bei Reizdarmsyndrom

Meeting Abstract

  • corresponding author Silke Steinbach-Hundt - HNO-Klinik, Marburg
  • Claudia Kessel - II Medizinische Klinik, Gastroenterologie, Technische Universität München, München
  • Wolfgang Reindl - II Medizinische Klinik, Gastroenterologie, Technische Universität München, München
  • Wolfgang Huber - II Medizinische Klinik, Gastroenterologie, Technische Universität München, München
  • Walter Hundt - Radiologie, Philipps-Universität, Marburg
  • Petra Heinrich - Institut für medzinische Statistik und Epidemiologie, Technische Universität Mün, München
  • Jochen A. Werner - HNO-Klinik, Philipps-Universität, Marburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod664

doi: 10.3205/11hnod664, urn:nbn:de:0183-11hnod6647

Published: April 19, 2011

© 2011 Steinbach-Hundt et al.
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Die Ätiologie des Reizdarmsyndroms ist bisher noch ungeklärt. Bei der zentralen Ätiologie wird eine Hyperreaktivität des Gehirns angenommen, bei der peripheren Ätiologie z.B. eine Stimulation von olfaktorischen/gustatorischen Rezeptoren der enterochromaffinen Zellen, mit anschließender Serotoninausschüttung und Diarrhoe. Ziel dieser Studie war es, durch Messung des Riech- und Schmeckvermögens bei Reizdarmpatienten/innen der Ätiologie näher zu kommen.

43 Reizdarmpatienten/innen nach ROME III Kriterien (32 Frauen, 11 Männer) wurden mittels Sniffin' Sticks und Schmeckstreifen getestet. Die regelrechte Funktion der Riechstifte und Schmeckstreifen wurde an 20 Kontrollpersonen getestet im Vergleich zu gut validierten Normdaten (Hummel et al. 2007, Müller et al. 2003).

Verglichen mit Normdaten waren bei den Reizdarmpatienten/innen die Werte der Riechschwellenbestimmung erniedrigt, die Werte für die Duftidentifikation und Duftdiskrimination erhöht sowie die Schmeckqualitäten süß, sauer, salzig und bitter unverändert.

Geht man davon aus, dass die Riechschwellenbestimmung eher dem peripheren Riechvermögen entspricht, die Duftidentifikation- und diskrimination eher zentral beeinflusst sind und das Schmeckvermögen unverändert ist, unterstützen die Ergebnisse dieser Studie eher die zentrale Ätiologie des Reizdarmsyndroms.