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Operativer Verschluss von Septumdefekten
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Published: | April 19, 2011 |
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Operative Septumdefektverschlüsse gelten unter den rekonstruktiven Verfahren der Nase nach wie vor als sehr schwierig. Ursache dafür sind erstens die ungünstigen lokalen Gewebeeigenschaften, durch Vernarbung, Atrophie und chronische Entzündung. Die zweite Schwierigkeit – die kaum noch zu übersehende Anzahl von vorgeschlagenen Rekonstruktionsmethoden – scheint zumindest in Deutschland dahingehend überwunden zu sein, da die erweiterte Brückenlappentechnik nach Schultz-Coulon in mehr als ¾ der Operationen für den sicheren Defektverschluss angewendet wird. Bei dieser Technik wird nach einer ausgedehnten endonasalen Schleimhautmobilisation ein beiderseitiger Schleimhautdefektverschluss angestrebt und das knorpelige Septum im Defektbereich mit einem autologen Knorpeltransplantat rekonstruiert. Eine optimale Präparationstechnik, die man sich durch ausreichende Erfahrung in der Septum-, Septorhinoplastik- und insbesondere in der Revisionschirurgie der Nase erwerben muß, ist Voraussetzung für den OP-Erfolg, der in über 90% regelmäßig erreicht werden kann. Die selten auftretenden Rezidivdefekte sind fast immer kleiner als präoperativ und überwiegend asymptomatisch. Nach Operationen von großen Septumdefekten kommt es manchmal zu einer Sattelbildung oder zu einer Einengung des Nasenklappenbereiches, die in einer zweiten Sitzung korrigiert werden können.
Andere Operationstechniken sollten Einzelfällen vorbehalten bleiben, wobei man berücksichtigen muß, das eine solche Operation nur durchgeführt werden sollte, wenn der Patient nicht durch postoperative Begleiterscheinungen mehr Beschwerden hat als präoperativ.
Obturatoren stellen keine Alternative zur operativen Septumrekonstrukion dar, da diese aus eigener klinischer Erfahrung den Klappenbereich einengen, das Septum erheblich verbreitern und zu starker Verborkung führen.