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Einseitige Kieferhöhlenbefunde an der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Magdeburg – eine Untersuchung zur Häufigkeit und Differenzialdiagnose
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Etwa 12% aller Malignome des Kopf-Hals-Bereiches sind bösartige Tumore der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen. Davon sind in 40–60% die Kieferhöhle, in 15% das Siebbein, in 2% die Keilbeinhöhle und Stirnhöhle und in 20% die gesamten Nasennebenhöhlen betroffen. Am Krankengut unserer Klinik der Jahre 2008/09 sollen Häufigkeit und Differenzialdiagnose einseitiger Kieferhöhlenbefunde dargestellt werden und in Beziehung zur aktuellen Literatur gestellt werden.
Methode: Ausgewertet wurden Krankenunterlagen von Patienten mit Kieferhöhlenoperationen der Jahre 2008/09 der Univ.-HNO-Klinik Magdeburg. Insbesondere OP-Berichte und histologische Befunde wurden gesichtet. Diese Daten wurden mit einer aktuellen Arbeit von Jae Yong Lee (Acta Oto-Laryngologica, 2008, 128:621-626) verglichen.
Ergebnisse: In unserem Krankengut wurden in den angegebenen 2 Jahren 102 Infundibulotomien durchgeführt, 71 davon einseitig. Die Verteilung über die Jahre ist etwa gleich. Ebenso die Geschlechtsverteilung. Etwa 54% der histologischen Befunde waren polypöse Schleimhautveränderungen, 5,5% Plattenepithelkarzinome und 1,4% alveoläre Rhabdomyosarkome. In beiden Kollektiven finden sich gleich viele maligne Tumoren.
Schlussfolgerung: Das Krankengut aus Südkorea und Magdeburg lässt sich vergleichen. Insbesondere der Anteil maligner Befunde der Nasennebenhöhlen ist gleich groß. Es ist davon auszugehen, dass bei 7% der Patienten mit einseitigen NNH-Befunden, unabhängig von der Population, von einer malignen Erkrankung auszugehen ist. Damit ist die Hypothese, die in den Lehrbüchern vertreten wird, dass einseitige NNH-Befunde symptomatisch für maligne Erkrankungen sind, nur bedingt richtig.