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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Lateralisierung trigeminaler Stimuli

Meeting Abstract

  • corresponding author Thomas Meusel - HNO-Klinik, Kopf-und Halschirurgie,Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • Mark Güpfert - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Universitätsspital Basel, Basel, Schweiz
  • Thomas Hummel - Interdisziplnäres Zentrum Riechen & Schmecken, Universitäts-HNO Kinik Dresden, Dresden, Deutschland
  • Antje Welge-Lüssen - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Universitätsspital Basel, Basel, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod625

doi: 10.3205/11hnod625, urn:nbn:de:0183-11hnod6258

Published: April 19, 2011

© 2011 Meusel et al.
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Text

Einleitung: Intranasal applizierte trigeminale Stimuli können – im Gegensatz zu rein olfaktorischen Stimuli – typischerweise lateralisiert werden. Bekannt ist weiterhin, dass die trigeminale Sensibilität bei An- und Hyposmikern herabgesetzt ist. Nicht bekannt ist bisher, ab welchem zeitlichen Abstand beidseits intranasal applizierte trigeminale Reize seitenlokalisiert werden können.

Methoden: Zwei Gruppen, vergleichbar hinsichtlich Alter und Geschlecht, von jeweils 30 Personen wurden untersucht. Eine Gruppe war normosmisch, die Vergleichsgruppe bestand aus Probanden mit posttraumatischer An-/Hyposmie. Das Riechvermögen wurde psychophysisch mittels „Sniffin´ Sticks“ erfasst. Die trigeminale beidseitige intranasale Stimulation erfolgte mittels birhinalem Olfaktometer OM8b. Als trigeminaler Stimulus wurde CO2 60% v/v mit einer Stimulusdauer von 200 ms und einem Interstimulusintervall zwischen 28–32 sec verwendet. Es wurden jeweils 12 Reizpaare (rechts/links) mit einem Latenzunterschied zwischen rechter und linker Nasenseite von 40, 80, 120, 160 und 200 ms appliziert. Per Handzeichen wurde angezeigt, auf welcher Seite der Stimulus zuerst wahrgenommen wurde.

Ergebnisse: Sowohl Normosmiker als auch Anosmiker können bei geringen Zeitunterschieden zwischen rechter und linker Nasenseite den Stimulationsort nicht korrekt erkennen. Mit zunehmender Zeitdifferenz zwischen rechter und linker Stimulation können beide Gruppen zunehmend besser den Ort lokalisieren, an dem ein Reiz zuerst gegeben wurde – Gesunde etwas früher als Anosmiker.

Schlussfolgerung: Die zeitliche Auflösbarkeit von intranasal trigeminal applizierten Stimuli bei Normosmikern liegt zwischen 120 und 200 ms. Bei Patienten mit An- /Hyposmie führt die Verminderung der trigeminalen Sensibilität auch zu einer reduzierten zeitlichen Auflösung bei der Wahrnehmung von intranasal nahezu zeitgleichen, jedoch zeitlich leicht versetzten Stimuli.