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Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten mit Taubheit und hochgradiger Schwerhörigkeit vor und nach Versorgung mit einem Cochlea-Implantat
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Published: | April 19, 2011 |
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Die Cochlea-Implantation ist eine sehr gut etablierte Methode für die Behandlung von ertaubten und hochgradig schwerhörigen Patienten. Audiologische Tests wie Einsilber- und Satztests zeigen ein deutlich verbessertes Wortverständnis. Insofern ist es erklärbar, dass die meisten klinischen Studien ihren Fokus auf die audiologische Performance gelegt haben. Jedoch spiegeln Ergebnisse der Funktionsdiagnostik nicht das subjektive Erleben der implantierten Patienten wider.
In der von uns durchgeführten retrospektiven Studie sollte der Einfluss auf das soziale Erleben, die Teilnahme an sozialen Aktivitäten und die Selbstwahrnehmung der Patienten analysiert werden. Hierfür wurden 118 an den HNO-Universitätskliniken Tübingen und Heidelberg implantierte Patienten mit den krankheitsspezifischen Messinstrumenten Nijmegen Cochlear Implant Questionnaire (NCIQ), Abbreviated Profile of Hearing Aid Benefit (APHAB) und Hearing Participation Scale (HPS) befragt.
90 Prozent der befragten Patienten gaben eine signifikante Verbesserung des Hörvermögens nach Cochlea-Implantation und mindestens sechsmonatiger Rehabilitation an. Über 90 Prozent würden eine Implantation weiterempfehlen, meist motiviert durch die verbesserte soziale Interaktionsmöglichkeit in Beruf und Freizeit. Dargestellt wird eine detaillierte Auswertung der durchgeführten Lebensqualitätsstudie.
Die Lebensqualitätsmessung ist in der Medizin ein wichtiges Kriterium zur Erfolgskontrolle geworden. Neben audiologischen Tests werden Messungen der Lebensqualität wichtige Impulse für die Verbesserung der Patientenversorgung und Rehabilitation geben können.