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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Multizentrische Studie zur Anwendung moderner Sprachaudiometrie in der Begutachtung des Hörvermögens

Meeting Abstract

  • corresponding author Cornelia Thiele - Hörzentrum der HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Helga Sukowski - Universität Oldenburg, Medizinische Physik, Oldenburg
  • Kirsten Wagener - Hörzentrum Oldenburg, Oldenburg
  • Thomas Lenarz - Hörzentrum der HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Anke Lesinski-Schiedat - Hörzentrum der HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod491

doi: 10.3205/11hnod491, urn:nbn:de:0183-11hnod4915

Published: April 19, 2011

© 2011 Thiele et al.
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Die wichtigste Grundlage zur quantitativen Bestimmung des Hörvermögens und des resultierenden Grades der Schädigungsfolgen (GdS) bilden die sprachaudiometrischen Befunde. Anhand der Tabelle von Boenninghaus und Röser (1973) wird aus den Ergebnissen des Freiburger Sprachverständlichkeitstests ein prozentualer Hörverlust für Sprache ermittelt. Inzwischen stehen modernere sprachaudiometrische Verfahren zur Verfügung, die eine Aktualisierung des Begutachtungsprozesses ermöglichen.

Im Rahmen der Audiologie-Initiative Niedersachsen (AIN) wurden Vorschläge zur Überarbeitung des Begutachtungsprozesses entwickelt. Hierzu gehört die Verwendung des Göttinger Satztests in Ruhe und des WaKo-Einsilber-Reimtests als Alternative zum Freiburger Sprachverständlichkeitstest. Weiterhin wurde ein Konzept entwickelt, welches das Sprachverstehen im Störgeräusch in den Begutachtungsprozess integriert. Als Methode wird der Göttinger Satztest im stationären Rauschen vorgeschlagen. Auf Grundlage einer Datenbasis von 165 Probanden wurde ein prozentualer Hörverlust für Sprache im Störgeräusch definiert, der neben dem Hörverlust für Ruhe in den Begutachtungsprozess einfließen soll. Alle Schwerhörenden können somit anhand ihrer sprachaudiometrischen Befunde in Ruhe und im Störgeräusch angemessen bewertet werden.

Um die Vorschläge auf einer breiten Ebene zu überprüfen, ist die Durchführung einer multizentrischen Studie geplant. Die Studie wird von den Fachgesellschaften (HNO-Gesellschaft, ADANO und DGA) initiiert und von der AIN koordiniert.

Ziel der Studie ist es, die Validität und Anwendbarkeit der neu vorgeschlagenen sprachaudiometrischen Verfahren in der klinischen Routine zu überprüfen und die bereits erzielten Ergebnisse anhand einer erhöhten Patientenzahl kritisch zu beleuchten.

Unterstützt durch: Audiologie-Initiative Niedersachsen