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1973 hat Lücke [1] beschrieben, dass sich bei peripher-vestibulären Störungen durch Vibrationsreize auf Mastoid und Halsmuskulatur Nystagmus auslösen läßt. Die genaueren Reiz-Reaktionsbeziehungen sind nicht näher bekannt [2]. Dennoch wurde vorgeschlagen,die kalorische Prüfung durch Vibrationstest, ergänzt um den Kopfimpulstest zu ersetzen [3]. Mit dem Kopfimpulstest läßt sich zwar zuverlässig die Läsionsseite erkennen, unter klinischen Bedingungen, also bei direkter Beobachtung der Augen, setzt das aber eine hochgradige Schädigung voraus, d. h., leichtere Funktionsstörungen lassen sich eher mit der Kalorik nachweisen. Der Vibrationsnystagmus schlägt keineswegs grundsätzlich in Richtung des besseren Labyrinthes, wie fälschlicherweise vorausgesetzt wird, er schlägt in Richtung der höheren Tonisierung, also beispielsweise in der Erholungsphase nach Labyrinthausfall in Richtung des sich erholenden Labyrinthes auch wenn dieses kalorisch im Vergleich zur Gegenseite noch untererregbar ist, bei einem Richtungsüberwiegen beliebiger Ursache und mit sonst beliebiger Erregbarkeitskonstellation schlägt er immer in Richtung des Überwiegens usw. (Registrierbeispiele werden angeführt). Somit ist ohne Kenntnis der Ausgangssituation mit dem Vibrationstest die Läsionsseite nicht hinreichend sicher nachzuweisen.

Fazit: Die Kombination von Kopfimpulstest und Vibrationsreiz kann in der Praxis die kalorische Prüfung nicht ersetzen.