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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Akustische Grenzflächendetektion bei der Laser-Cochleostomie

Meeting Abstract

  • corresponding author Martin Leinung - Goethe Universität Frankfurt am Main, HNO-Klinik, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Dietrich Hagner - Medizinische Hochschule Hannover, HNO-Klinik, Hannover
  • Burkard Schwab - Medizinische Hochschule Hannover, HNO-Klinik, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, HNO-Klinik, Hannover
  • Timo Stöver - Goethe-Universität Frankfurt am Main, HNO-Klinik, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod397

doi: 10.3205/11hnod397, urn:nbn:de:0183-11hnod3972

Published: April 19, 2011

© 2011 Leinung et al.
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Die Eröffnung der Hörschnecke (Cochleostomie) ist der kritische Operationsschritt bei der Cochlear Implant-Operation. Prinzipiell bietet sich hierzu die Verwendung eines Operationslasers an. Ziel der Untersuchung ist die , eine objektive Methode zur Detektion des Übergangs Knochen/Perilymphe zu etablieren.

An Meerschweinchen-Cochleae wurde durch sukzessiven Laserbeschuß mit einem Er:YAG-Laser 36 Cochleostomien angelegt. Das Ablationsgeräusch wurde aufgezeichnet und anschließend mittels Fast Fourier Transformation mithilfe proprietärer Software analysiert.

Je nach Dicke der knöchernen Schneckenwandung waren 3 bis 11 Pulse mit Pulsenergien von 3,3 bzw. 5 mJ erforderlich, um die Cochleostomie zu erzeugen. Der erste Austritt von Perilymphe wurde als sicheres visuelles Zeichen einer Eröffnung gewertet. 312 aufgezeichnete Laserpulse wurden ausgewertet. Selbst bei Teileröffnungen waren bereits reproduzierbare Veränderungen der Frequenzspektren nachzuweisen: Auf soliden Knochen abgegebene Laserpulse erzeugen Ablationsgeräusche mit Hauptfrequenzen bei ca. 300, 1500 und 1800 Hz. Bei Annäherung an den cochleären Binnenraum nimmt zunächst das Frequenzband bei 1,5 kHz, später auch bei 1,8 kHz ab. Zugleich erweitert sich das Frequenzband um 300 Hz auf 150 bis 400 Hz.

Die bei Er:YAG-Laserablation auftretenden photoakustischen Effekte können für eine online-Kontrolle der Cochleostomie genutzt werden. Die verwendete Methode besticht durch die Schnelligkeit und relative Einfachheit der mathematischen Analyse sowie die unkomplizierte und kostengünstige Sensorik. Es konnte auf der bisherigen Datenbasis die prinzipielle Regelbarkeit des Prozesses mit einer statistischen Irrtumswahrscheinlichkeit von bis zu 0,1% nachgewiesen werden.