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Neue Testverfahren zur Erfolgsvorhersage für Cochlea-Implantate
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Mit zunehmender klinischer Erfahrung und technologischem Fortschritt erweitert sich der Indikationsbereich für Cochlea-Implantate ständig. Um die Entscheidung für oder gegen eine Operation zu treffen, ist es erforderlich, Prognosen über den Versorgungserfolg zu stellen.
Methoden: Zusätzlich zu unserer klinischen Routine wurden bei postlingual ertaubten Erwachsenen weitere Untersuchungen eingeführt. Diese umfassen präoperativ Sprachmessungen (Oldenburger Satztest, Freiburger Sprachverständlichkeitstest) mit einem simulierten Hörgerät (Master Hearing Aid, MHA [1]). Die Linguistische Kompetenz wird mit dem Text-Reception-Threshold (TRT) Test erfasst, Gesundheitszustand, subjektiver Hörverlust und Sozialschicht mit Fragebögen. Die Sprachtests werden postoperativ mit CI wiederholt. Basierend auf diesen Daten wird ein statistisches Modell zur Vorhersage des Versorgungserfolges mit CI erstellt.
Ergebnisse: Bis jetzt liegen präoperativ 158 und zum 6-Monats-Termin 116 Datensätze vor. Ein erstes statistisches Modell, das auf gewichteten Korrelationen basiert, sagt das Sprachverstehen mit CI im Olsa als SRT mit einer Trefferquote von 70% in einem 25%-Sicherheitskorridor voraus. Aufgrund hoher Korrelationen gehen TRT-Test, Sozialschicht und – soweit messbar – adaptiver Olsa besonders stark in die Vorhersage ein.
Schlussfolgerungen: Zwischen TRT-Test bzw. Sozialschicht und – soweit messbar – mit MHA unterstützter Sprachverständlichkeitsschwelle und Sprachverständlichkeit mit CI wurden hohe Korrelationen gefunden, anhand derer und weiterer Untersuchungsdaten die Sprachverständlichkeit mit CI erstmals als Wert vorhergesagt werden konnte. An einer weiteren Verbesserung der Vorhersage wird gearbeitet.
Unterstützt durch: Audiologie-Initiative Niedersachsen