gms | German Medical Science

82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Die Bedeutung einer Antileukoproteinase (SLPI) bei HPV-Infektionen in Kopf-Hals-Karzinomen

Meeting Abstract

  • Lena Hebebrand - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU Kiel, Kiel, Deutschland
  • Christian Cordes - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU Kiel, Kiel, Deutschland
  • Tibor Görögh - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU Kiel, Kiel, Deutschland
  • Markus Schmitt - Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, Deutschland
  • Robert Häsler - Inst. für klinische Molekularbiologie, Kiel, Deutschland
  • Christoph Röcken - Inst. für Pathologie, Kiel, Deutschland
  • Martin Kast - Norris Comprehensive Cancer Center, Los Angeles, USA
  • corresponding author Markus Hoffmann - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU Kiel, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod192

doi: 10.3205/11hnod192, urn:nbn:de:0183-11hnod1928

Published: April 19, 2011

© 2011 Hebebrand et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Das SLPI-Gen und -Protein, eine Antileukoproteinase, sind im Vergleich von metastasierten Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (PK) zu nicht metastasierten PK signifikant herunterreguliert, wie eigene Vorarbeiten belegen. Ergebnisse von Untersuchungen an Tumorzellen haben kürzlich des Weiteren die Vermutung nahe gelegt, dass eine Reduktion von SLPI zur Freisetzung von zellulären Rezeptoren für HPV-Bindungsproteine führt, die wahrscheinlich HPV-Infektionen der Zelle überhaupt ermöglichen. Wir haben an 79 PK mit bekanntem SLPI-Expressionsmuster den HPV-Status bestimmt, um diesen Zusammenhang näher zu untersuchen.

An aus Frischgewebe gewonnener DNA von PK des Larynx (n=23), Hypopharynx (n=24), Mundhöhle (n=12) und der Tonsillen (n=20) ist der PCR-basierte Nachweis von HPV-DNA durchgeführt worden. Die Ergebnisse wurden mit dem SLPI-Expressionsmuster derselben Patienten korreliert.

Von 26 Patienten mit einer mittleren bis starken SLPI Expression waren 3 HPVpos und 23 HPVneg, bei einer geringen SLPI Expression (n=25) 9 HPVpos und 16 HPVneg. Die HPVpos PK (n=22) zeigten keine (n=10), eine geringe (n=9), mittlere (n=2) und starke (n=1) SLPI Expression. Bei fehlender SLPI-Expression (n=28) waren 11 Patienten HPVpos und 17 HPVneg.

Diese vorläufigen Ergebnisse zeigen erstmals einen Zusammenhang zwischen der SLPI-Expression und dem HPV-Status bei PK. Relevante HPV-Infektionen korrelieren signifikant mit verminderter SLPI-Expression. Schlussfolgernd kann angenommen werden, dass eine hohe SLPI-Expression mit einem protektiven Mechanismus gegen HPV-Infektionen korreliert, während eine niedrige SLPI-Expression eine HPV-Infektion fördert. SLPI scheint demnach eine entscheidende Rolle bei der HPV-Infektion von Schleimhautzellen zu spielen.