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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Der singuläre Nukleotid Polymorphismus des Toll-like Rezeptor 4 – Gens Asp299Gly und Thr399Ile ist assoziiert mit schlechter Prognose bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author Christoph Bergmann - HNO Klinik, Universität Duisburg-Essen, Essen
  • Hagen Bachmann - Institut für Pharmakogenetik, Essen
  • Agnes Bankfalvi - Institut für Pathologie, Essen
  • Andre Scherag - Institut für Biostatistik, Essen
  • Clarissa Wild - HNO-Klinik, Essen
  • Stephan Lang - HNO-Klinik, Essen
  • Götz Lehnerdt - HNO-Klinik, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod163

doi: 10.3205/11hnod163, urn:nbn:de:0183-11hnod1633

Published: April 19, 2011

© 2011 Bergmann et al.
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Chronische Entzündung spielt bei der Entwicklung von Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs eine entscheidende Rolle. Die singulären Nukleotid Polymorphismen (SNP) Asp299Gly und Thr399Ile des Entzündungsrezeptors Toll-like Rezeptor 4 (TLR4) können die Entwicklung der malignen Transformation entscheidend mit beeinflussen. Wir postulierten, dass das Vorhandensein dieser SNP die Pathogenese von Kopf-Hals-Karzinomen negativ beeinflusst.

Der SNP Asp299Gly und Thr399Ile des TLR 4 wurde in einem Kollektiv von 266 Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom (Larynx, Oropharynx) eruiert. Die genotypische Analyse wurde Tumorgewebe durchgeführt, dessen DNA isoliert und in einer Restriktionslängen-Fragment-Polymerase-Kettenreaktion (RLF-PCR) untersucht wurde. Zudem wurde die TLR4 Rezeptor-Expressionsstärke mittels immunhistochemischer Analyse in Tissue-Micro-Arrays im Tumorgewebe bestimmt. Die Datensätze wurden umfangreichen statistischen Untersuchungen unterzogen.

Patienten mit der homozygoten Mutante des TLR4, Asp299Gly, zeigten ein 2,37-fach erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Rezidivs im Vergleich zum Wildtyp (p=0.03). Patienten mit der homozygoten Mutante Thr399Ile zeigten ein 5-fach erhöhtes Risiko ein Rezidiv zu entwickeln (p=0.0006). Zudem haben Patienten mit der Mutante Asp299Gly ein doppelt so hohes Risiko für eine geringere Lebenserwartung als Patienten mit dem Wildtyp.

Der Polymorphismus Asp299Gly und Thr399Ile des TLR4 in Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom stellt einen genetischen Prädiktor für die Entwicklung und Prognose von Kopf-Hals-Karzinome dar. Zudem könnte das Verständnis der immunogenen Wirkung dieser Zusammenhänge entscheidend klären, durch welche Wirkmechanismen chronische Entzündungen zur Krebsentwicklung beitragen.

Unterstützt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (an C.B)