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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Halsabszess und Thrombose der Vena jugularis interna bei intravenösem Drogenabusus

Meeting Abstract

  • corresponding author Aykut Tahtali - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt am Main
  • Jens Wagenblast - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt am Main
  • Martin Leinung - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt am Main
  • Timo Stöver - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod155

doi: 10.3205/11hnod155, urn:nbn:de:0183-11hnod1555

Published: April 19, 2011

© 2011 Tahtali et al.
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Text

Einleitung: Halsabszesse mit Jugularvenenthrombosen infolge von intravenösem Drogenmissbrauch stellen insgesamt eine seltene jedoch schwerwiegende Komplikation mit zum Teil hoher Morbidität und Letalität dar. Unsere Literaturrecherche ergab nur eine geringe Anzahl an Publikationen zu diesem Thema.

Methoden: Ein 39-jähriger Patient stellte sich vor mit einer seit 10 Tagen bestehenden, schmerzhaften Schwellung der rechten Halsseite ohne Dyspnoe oder Dysphagie. Anamnestisch bestand seit 6 Jahren ein i.v. Drogenabusus mit bis vor 5 Tagen wiederholten Injektionen von Heroin und Kokain in die rechte Halsseite. An weiteren Vorerkrankungen bestand eine chronische Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Virusinfektion.

Ergebnisse: In der klinischen Untersuchung und im CT-Hals zeigte sich rechts zervikal ein 12,1cm x 3,7cm x 5,3cm großer Abszess, der sich von der Parotisloge bis zum rechten Venenwinkel erstreckte. Die ipsilaterale V. jugularis interna (VJI) kam langstreckig thrombosiert zur Darstellung.

Es erfolgte eine Abszessspaltung mit Ligatur der VJI sowie eine antibiotische Therapie mit Cefuroxim und Clont i.v. über elf Tage. Ein am ersten postoperativen Tag akut aufgetretenes Larynxödem machte eine Notfall-Tracheotomie notwendig. Unter den genannten Maßnahmen kam es zu einer raschen Befundbesserung.

Schlussfolgerungen: Die chirurgische Intervention in Kombination mit einer geeigneten antibiotischen Therapie führte im oben genannten Fall zum Erfolg. Die Notwendigkeit einer Ligatur der VJI sowie eine Tracheotomie muss in Abhängigkeit vom Befund für den Einzelfall entschieden werden. Weitere Infektionskrankheiten (Lues, HIV, Tbc) sowie ein maligner Tumor im Kopf-Hals-Bereich als differentialdiagnostische Ursache sollten durch ergänzende Untersuchungen ausgeschlossen werden.