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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Sonomorphologische Kriterien zur Unterscheidung zwischen papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinomen – Studienergebnisse

Meeting Abstract

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  • corresponding author Theresa Petrak - Katholisches Klinikum Marienhof/St. Josef, Koblenz
  • Jan Maurer - Katholisches Klinikum Marienhof/St. Josef, Koblenz
  • Dieter Graf - Praxis, Lüneburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod134

doi: 10.3205/11hnod134, urn:nbn:de:0183-11hnod1344

Published: April 19, 2011

© 2011 Petrak et al.
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Einleitung: Ziel der Studie war es,sonomorphologische Risikokriterien herauszustellen, die für das Vorliegen eines differenzierten Schilddrüsenkarzinoms auch bei negativer Punktionszytologie sprechen könnten.

Methoden und Patienten: In der retrospektiven Studie wurden die präoperativ durchgeführten Sonographiebefunde bei 116 Patienten (78 mit papillärem(PTC), 38 mit follikulärem Schilddrüsenkarzinom (FTC)) hinsichtlich morphologischer Unterschiede und Gemeinsamkeiten ausgewertet. Die FTC wurden unterteilt in minimal invasive (n=30) und grob invasive (n=8) Tumore (min.inv.,gr.inv.FTC). Es wurden folgende Kriterien bewertet: Knotengröße, Echogenität, Mikrokalk, Kolloidvesikel (Vorstufe des Mikrokalk), Makrokalk, unregelmäßige Randbegrenzung, vermehrte zentrale Vaskularisation.

Ergebnisse: PTC sind zumeist kleiner als FTC (PTC<3,0 cm 64%,FTC<3,0 cm 13%), zeigen häufig Mikrokalk und/oder Kolloidversikel (PTC 74%/FTC 18%) und eine unregelmäßige Randbegrenzung (PTC 45%,min.inv.FTC 3%). Eine vermehrte zentrale Vaskularisation ist beim PTC mit 31% eher weniger häufig (FTC 71%) stellt jedoch im Gegensatz zum FTC ein relativ hohes Malignomrisiko dar (nach Ausschluß einer fokalen Autonomie). Während sonographische Risikokriterien für ein PTC auch bei negativer Zytologie häufig eine Operation indiziert erscheinen lassen,sind die sonographischen Risikokriterien für ein Malignom beim min.inv.FTC deutlich weniger signifikant,da sie sich meist nicht vom mikrofollikulären Adenom unterscheiden. Lediglich die weniger häufigen und oft sehr großen gr.inv.FTC sind zumeist im Ultraschall bereits malignomverdächtig.

Zusammenfassung: Ein PTC kann im Gegensatz zum min inv.FTC durch den Nachweis einer Kombination sonographischer Risikomerkmale oft bereits präoperativ, auch unabhängig vom Ergebnis der Zytologie, vermutet werden.Im Gegensatz zum min.inv.FTC lässt sich beim gr.inv.FTC bereits sonographisch oftmals ein Malignom vermuten.