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Freiliegender Truncus brachiocephalicus – eine seltene Komplikation nach Dilatationstracheotomie
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Perkutane Dilatationstracheotomien gewinnen in der Versorgung von Intensivpatienten zunehmend an Bedeutung. Im Vergleich zur plastischen Tracheostomie stellt die Dilatationstracheotomie eine schnelle, kostengünstige und einfach reversible Methode dar. Zur Vermeidung von schwerwiegenden Komplikationen sind Kontraindikationen wie schlecht zu palpierende anatomische Landmarken, ein Sternum-Schildknorpel-Abstand unter 3 cm, anatomische Anomalien, Gerinnungsstörungen oder Notfallsituationen dringend zu beachten.
Kasuistik: Wir berichten über eine 74-jährige Patientin, die aufgrund von postoperativen Komplikationen nach einer Bauchaorttenaneurysma-OP auf der Intensivstation zunächst mit einer Dilatationstracheotomie versorgt wurde. Aufgrund einer Kanülendislokation mit fehlgeschlagener Rekanülierung erfolgte die Umwandlung in ein plastisches Tracheostoma. Wir sahen eine adipöse Patientin mit kurzem Hals und schwer zu palpierenden anatomischen Strukturen. Durch zahlreiche Gefäßoperationen lagen Anomalien im Verlauf der thorakalen und abdominellen Gefäße vor. Intraoperativ zeigte sich ein großer Defekt der Tracheaseitenwand unterhalb der 5. Knorpelspange. Direkt unterhalb der Punktionsstelle zeigte sich ein freiliegender, intakter Truncus brachiocephalicus. Sowohl der Truncus brachiocephalicus als auch die Punktionsstelle wurde durch einen prälaryngealen Muskellappen gedeckt und das plastische Tracheostoma wurde zwischen 2. und 3. Knorpelspange angelegt. Der postoperative Heilungsverlauf war komplikationslos.
Schlussfolgerung: Die Dilatationstracheotomie gehört heute zu den Standardprozeduren auf Intensivstationen. Um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden, sollten jedoch die Kontraindikationen genauestens beachtet werden.