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Nekrotisierende Sialometaplasie-Malignitätsvortäuschende orale Schleimhautläsion
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Published: | April 22, 2010 |
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Wir präsentieren den Fall eines 56-jährigen Mannes mit schmerzloser, ulceröser Schleimhautläsion im Bereich des Hart- und Weichgaumens, die sich nach initialer Schwellung innerhalb nur weniger Tag entwickelte. Erst nach mehrfacher Biopsie konnte diese als nekrotisierende Sialometaplasie (Speicheldrüseninfarkt) diagnostiziert werden.
Die nekrotisierende Sialometaplasie ist eine selbstlimitierende Erkrankung vorwiegend der kleinen Speicheldrüsen, histopathologisch charakterisiert durch Ulceration des Oberflächenepithels, plattenepitheliale Metaplasie und Azinusnekrose. Lokale Ischämie scheint ein wesentlicher kausaler Zusammenhang zu sein. Dieser seltene, benigne Prozess kann ein diagnostisches Dilemma darstellen und leicht als mukoepidermoides Karzinom oder Plattenepithelkarzinom fehlgedeutet werden.
Essentiell für die rasche Diagnosefindung ist die enge Kommunikation zwischen Kliniker und Pathologen unter Beachtung der genauen Anamnese, dem klinischen Erscheinungsbild, den histopathologischen Kriterien und dem Verlauf. Besonders im Hinblick auf unnötige radikale und invasive therapeutische Schritte ist die Kenntnis um ulceröse Läsionen der Mundhöhle wie der nekrotisierenden Sialometaplasie wichtig.