Article
Schlafstadienanalyse bei Schilddrüsenkarzinompatienten in Hypo- und Euthyreose
Search Medline for
Authors
Published: | April 22, 2010 |
---|
Outline
Text
Die Prävalenz schlafbezogener Atemstörungen bei Patienten mit einer Hypothyreose wird zwischen 50 und 100% angegeben. Einflüsse einer Hypothyreose auf die Schlafstadien sind nur unzureichend untersucht. Ziel dieser Studie war eine vergleichende Analyse der Schlafstadien sowie der kardiorespiratorischen Parameter bei Patienten nach Thyreoidektomie in Hypothyreose vor Radiojodtherapie (RJT) sowie in einer anschließenden Euthyreose unter Substitution von Schilddrüsenhormonen.
Patienten mit einem Zustand nach totaler Thyreoidektomie wurden in der Phase der Hypothyreose vor einer RJT mit einer Polysomnographie (PSG) für zwei Nächte untersucht. Nach Abschluss der RJT und Wiedererlangung der Euthyreose wurde die PSG wiederholt und die Ergebnisse bezüglich der Schlafstadien sowie der kardiorespiratorischen Parameter verglichen.
In dem Zeitraum 01/2009–10/2009 wurden fünf Patienten (1 w, 4 m) untersucht. Das Alter lag im Mittel bei 49,8 Jahren (±16,71), der BMI bei 26,75 (±1,99). Bei der Analyse der Schlafstadien und des AHI (euthyreot 6,86 (±3,27), hypothyreot 7,71 (±6,56) konnten keine Unterschiede festgestellt werden. Die REM-Latenz betrug bei Euthyreose 80,25 (±24,26) und bei Hypothyreose 80,1 (±56,45) Minuten.
Im Gegensatz zu den bisher in der Literatur berichteten Daten bezüglich der Hypothyreose konnte im Rahmen dieser Pilotstudie kein Einfluss einer kurzzeitig induzierten Hypothyreose im Vergleich zu einer euthyreoten Stoffwechsellage auf die Schlafstadien aufgezeigt werden. Auch die Latenz bis zum Erreichen des REM-Schlafes sowie der AHI-Wert zeigten keine Unterschiede. Zur detaillierten Erfassung des eigentlich erwarteten Einflusses ist eine Folgestudie mit einem größeren Kollektiv geplant.