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Perkutane Embolisation bei therapierefraktärer Epistaxis
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Published: | April 22, 2010 |
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Die transarterielle Embolisation bei der Behandlung des unstillbaren Nasenblutens hat als alternative Therapiemöglichkeit zur chirurgischen Ligatur der A. maxillaris zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ziel dieser Studie war es die Effizienz und Sicherheit der endovaskulären Therapie zu evaluieren.
Im Rahmen der retrospektiven Studie wurden alle Patienten erfasst, die zwischen Januar 2001 und Dezember 2009 aufgrund therapieresistenter Epistaxis an der Universitätsklinik Bonn interventionell behandelt wurden.
44 Patienten mit insgesamt 48 Embolisationen wurden erfasst. Abhängig von der Blutungsursache wurden das Kollektiv in 3 Gruppen eingeteilt: Patienten mit 1) idiopathischer (28/44; 64%), 2) traumatischer oder iatrogener (11/44; 25%) und 3) Hereditärer Hämorrhagischen Teleangiektasie (HHT) (5/44; 11%) Epistaxis. Zur hämodynamischen Stabilisierung benötigten 12/44 (29,5%) Patienten Bluttransfusionen. Bei 9/44 (20,5%) Patienten wurde die A. sphenopalatina einseitig und bei 30/44 (68,2%) beidseitig embolisiert. In 5/44 (11,5%) der Fälle wurden noch zusätzliche Gefäße embolisiert. Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum betrug 41,4 Monate. Die langfristige Erfolgsquote bei Patienten ohne HHT betrug 37/39 (94,9%) [Gruppe 1 27/28; 96,4%; Gruppe 2 10/11; 91%]. Alle anderen Patienten mit nur temporärem Therapieerfolg litten unter der Rendu-Osler-Weber Krankheit (Gruppe 3). Insgesamt kam es durch die Prozedur zu 2 Komplikationen (vorübergehenden Hemisymptomatik bzw. Nekrose der Nasenspitze)
Die perkutane Embolisation ist eine wirksame und sichere Therapie zur Behandlung prolongierter oder lebensbedrohlicher Epistaxis. Die Prozedur kann in der Regel in Lokalanästhesie und bei Bedarf wiederholt durchgeführt werden.