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Veränderung der epithelialen Proteinstruktur nach intranasaler Phototherapie
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Die intranasale Applikation von UV-Strahlung (70% sichtbares Licht, 25% UVA, 5% UVB) stellt eine neue Therapieform bei entzündlichen Erkrankungen der Nasenschleimhaut dar. Studien konnten zeigen, dass UV-induzierte DNA-Schäden binnen weniger Wochen repariert werden. Ob die DNA-Läsionen auf Proteinebene umgesetzt werden und somit ein karzinogenes Risiko besteht, soll mittels Darstellung des Proteinmusters nach UV-Bestrahlung eruiert werden.
Methoden: Respiratorische Epithelzellen wurden mit einem UV-Mix (Rhinolight®) über 2, 4 und 6 Minuten bestrahlt. Die Proteomstruktur der Zellen wurde direkt nach Bestrahlung, nach 30 und 60 Minuten sowie 24, 48 und 72 Stunden untersucht. Die extrahierten Proteingemische wurden mittels 2-D-Gel-Elektrophorese (2-D-PAGE) getrennt, durch Bildanalyse verglichen, veränderte Proteine durch Massenspektrometrie (MALDI-MS) identifiziert und mittels einer Ingenuity Pathway Analysis (IPA) in regulatorische Netzwerke eingeordnet.
Ergebnisse: Der Vergleich der Proteinsignatur von Epithelzellen zeigte sowohl direkt nach UV-Applikation als auch in der Langzeitbeobachtung signifikante Veränderungen. Diese Proteine liessen sich regulatorischen Netzwerken wie Apoptose, DNA-Reparatur, -Replikation und -Rekombination, Zellzyklus, Proteinreparatur und Karzinommarkern zuordnen.
Schlussfolgerung: Durch UV-Bestrahlung hervorgerufene DNA-Schäden spiegeln sich auf Proteinebene in der Induktion von DNA-Reparaturprozessen wieder. Zudem werden Proteine direkt modifiziert und müssen durch zelluläre Prozesse repariert bzw. neu synthetisiert werden. Inwieweit diese Prozesse den therapeutischen Effekt begünstigen oder langfristige Veränderungen der Nasenschleimhaut induzieren, muss durch weitere Analysen belegt werden.