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81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Neurofeedbackgesteuertes Aufmerksamkeitstraining bei chronischem Tinnitus

Meeting Abstract

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  • corresponding author Daniel Wiebelt - HNO-Klinik Mannheim, Deutschland
  • Dietmar Hecker - HNO Homburg/Saar, Deutschland
  • Berhard Schick - HNO Homburg/Saar, Deutschland
  • Wolfgang Delb - HNO-Klinik Mannheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod484

doi: 10.3205/10hnod484, urn:nbn:de:0183-10hnod4842

Published: April 22, 2010

© 2010 Wiebelt et al.
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Hintergrund: Die Entwicklung einer hohen tinnitusbezogenen Belastung kann als die Entwicklung einer hohen Fixation der Aufmerksamkeit auf den Tinnitus interpretiert werden. Frühere Untersuchungen konnten hier objektiv messbare Unterschiede zwischen hoch und niedrig belasteten Patienten mit Hilfe später auditorisch evozierter Potenziale zeigen. Durch Darstellung der Antworten auf einzelne Sweeps und ihre Echtzeit- Visualisierung konnte die Grundlage dafür gelegt werden, dass aufmerkssamkeitsgesteuerte Veränderungen der P300- Amplituden als Grundlage für ein Aufmerksamkeitsumlenktraining genutzt werden kann. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu untersuchen inwieweit durch ein neurofeedbackgesteuertes Aufmerksamkeitstraning (NFA) eine Verbesserung Tinnitusbelastung erreicht werden kann.

Methode: 13 Tinnituspatienten unterschiedlicher Belastungsstufen unterzogen sich einem NFA indem sie durch bewußte Aufmerksamkeitslenkung auf einen Zielreiz die Amplitude der nahezu in Echtzeit dargestellten Welle P300 zu optimieren hatten. 6 Patienten dienten als Kontrollgruppe und unterzogen sich einem Entspannungstraining.

Ergebnisse: Durch das geschriebene NFA konnte die Belastung der Tinnituspatienten signifikant (t-test für verbundenen Stichproben, p<0,05) reduziert werden. Dies zeigte sich sowohl im Tinnitusbelastungsfragebogen (TBF) als auch im Tinnitusfragebogen nach Goebel und Hiller, wo die Unterscores "konitive Belastung", "Penetranz des Tinnitus" und "Schlafstörungen" signifikant gebessert werden konnten.

Schlussfolgerung: Durch die vorliegende Pilotstudie konnte das NFA als eine vielversprechnde therapeutische Alternative identifiziert werden, die weiter erforscht werden sollte.