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81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Sicherheit von intratympanalen Injektionen mit Esketamin und Hyaluronsäure bei akutem Innenohr-Tinnitus

Meeting Abstract

  • Andreas Walberg - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Deutschland
  • corresponding author Guido Mühlmeier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Deutschland
  • Eberhard Biesinger - Praxis, Traunstein, Deutschland
  • Thomas Meyer - Auris Medical, Basel, Schweiz
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Deutschland
  • Thomas Müller - Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Deutschland
  • Beate Brückner - Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod479

doi: 10.3205/10hnod479, urn:nbn:de:0183-10hnod4791

Published: April 22, 2010

© 2010 Walberg et al.
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Für die Therapie des akuten Innenohr-Tinnitus gibt es keine wissenschaftlich evaluierten, effektiven Behandlungsschemata. In Tierversuchen konnte akuter Tinnitus durch die lokale Gabe von Esketamin und Hyaluronsäure durch die Blockierung von NMDA-Rezeptoren im Innenohr zur Remission gebracht werden.

Erstmalig weltweit wurden 24 Patienten mit einem akuten Tinnitus infolge Lärmtrauma oder Hörsturz doppelblind, randomisiert und Placebo kontrolliert in 4 Dosisstufen mit einer Mischung aus Esketamin und Hyaluronsäure intratympanal behandelt. Primärer Zielparameter war die Sicherheit des Präparates, sekundär wurde der therapeutische Nutzen evaluiert.

In 4 Zentren wurden 24 Patienten in Dosisstufen von 30 bis 810 µg/ml Esketamin mit einer Einzeldosis intratympanal behandelt (2:1 Ratio gegen Placebo) und über 60 Tage nachbeobachtet. Entgegen der Erwartung konnte kein Placeboeffekt nachgewiesen werden. Während der Studie ergab sich sowohl für die Verum- (n=16) als auch für die Placebo-Gruppe (n=8) kein Hörverlust ≥ Grad 2 an Tag 30 im Vergleich zur Basismessung im Reintonaudiogramm. Ebenso traten keine schweren oder Dosis limitierenden Nebenwirkungen auf. Eine Tendenz zur Effektivität der Verummedikation konnte in Bezug auf die subjektive Gesamtverbesserung und die Maskierbarkeit gesehen werden. Die Verteilung der Ergebnisse ermöglicht vorerst noch keine Dosisempfehlung.

Zusammenfassend konnte zunächst sowohl die Sicherheit als auch die Tolerabilität einer lokalen Gabe von Esketamin belegt werden. Erste Zeichen für eine Effektivität bei akutem Innenohr-Tinnitus wurden beobachtet.

Unterstützt durch: Auris Medical AG, CH-Basel