gms | German Medical Science

81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Frühzeitige Diagnose eines permanenten Seromukotympanon durch Neugeborenen-Hörscreening

Meeting Abstract

  • corresponding author Friedrich Scholz - Universitätsklinik, HNO, Magdeburg, Deutschland
  • Wilma Vorwerk - Universitätsklinik, HNO, Magdeburg, Deutschland
  • Christoph Arens - Universitätsklinik, HNO, Magdeburg, Deutschland
  • Ulrich Vorwerk - Universitätsklinik, HNO, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod429

doi: 10.3205/10hnod429, urn:nbn:de:0183-10hnod4291

Published: April 22, 2010

© 2010 Scholz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Die Einführung des Neugeborenen-Hörscreenings (NGHS) ermöglicht eine frühzeitige Diagnostik permanenter Hörstörungen. Jedoch lassen sich damit auch Schallleitungsstörungen, insbesondere das Seromukotympanon (SMT) wesentlich früher als bisher diagnostizieren. Bisher wurden diese erst durch Sprachentwicklungsstörungen oder später auftretende Schulprobleme erkannt. Eine frühzeitige Therapie könnte helfen Spätfolgen zu vermeiden.

Material/Methoden: Im Zeitraum von Januar 2007 bis November 2008 wurden uns 290 Kinder im Alter zwischen 1 Woche und 7 Monaten mit auffälligem NGHS zur weiteren Diagnostik vorgestellt.

Ergebnisse: Diagnosen bei Erstvorstellung:

Normakusis 220(76%), Schallempfindungsstörung 20 (7%), V.a. Hörstörung 70 (24%),SMT 50(17%).

Bei der Nachuntersuchung der 50 Kinder mit SMT lag bei 15 Patienten (30%) ein persistierendes SMT vor, 9 (18%) erschienen nicht, bei 26 Kindern (52%) waren normalhörig.

Von den 15 Patienten mit permanentem SMT bestanden in 5 Fällen Syndrome bzw. Dysplasien mit Beteiligung des Gesichtsschädels (Goldenhaar-Syndrom, Trisomie 21, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, Frontonasale Dysplasie). Bei den übrigen 10 bestanden keine sichtbaren Pathologien.

13 dieser Patienten wurden einer operativen Therapie zugeführt (Adenotomie+Parazentese / Paukendrainage (PD) bzw. nur PD). Postoperativ ergab sich bei 8 Patienten (62%) eine Normakusis, bei 2 Patienten (15%) bestand eine geringe SLS (<20 dB), bei 2 Patienten (15%) musste eine erneute PD erfolgen und bei einem Kind mit Trisomie 21 erfolgte auf Grund einer persistierenden Schallleitungsstörung die Hörgeräteversorgung.

Fazit: Bei 15 (5%) von 290 Patienten mit auffälligem NGHS konnte ein permanentes SMT frühzeitig erkannt und therapiert werden.