Article
Hochaufgelöste Mikroskopiedokumentation und Bildverarbeitung für die Grenzflächenerkennung bei der Cochleostomie
Search Medline for
Authors
Published: | April 22, 2010 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Digitale Kameradetektoren, die in OP-Mikroskope integriert sind, entsprechen häufig nicht dem Stand der Technik bzgl. ihrer Auflösung. Sollen mikrochirurgische Eingriffe dokumentiert oder anhand von Kamerabildern überwacht und automatisiert werden (z.B. Regelung einer Lasercochleostomie) spielt die Auflösung eine bedeutende Rolle.
Methoden: Für das System wurde ein offener Ansatz gewählt, der es erlaubt beliebige OP-Mikroskope und weitere Komponenten (Kameramodelle, Auslöser, Speichermedium, DICOM-Server) zu kombinieren. Im konkreten Fall wurde an den Assistenzflansch eines Zeiss-Mikroskops eine Canon EOS 450D adaptiert. Die Kamera wurde über USB an einen Standard-PC angeschlossen. Die selbstgeschriebene Software basiert durchgehend auf frei verfügbaren Komponenten. Die Bildaufnahme wird durch einen USB-Fußschalter ausgelöst. Bildparameter und Auslösen werden vom PC gesteuert und das Bild wird automatisch auf den PC kopiert. Im Anschluss wird der Bildverarbeitungsprozess gestartet, beispielhaft wurde der Color-Structure-Code zur Bildsegmentierung während einer Cochleostomie verwendet.
Ergebnisse: Es wurde ein System entwickelt und bereits unter OP-ähnlichen Bedingungen getestet. Die Hardwarekosten (Adapter Mikroskop-Kamera, Kamera, PC, Fußschalter) belaufen sich auf weniger als 4000 Euro. Die hohe Auflösung und die direkt nach der Bildaufnahme gestartet Bildverarbeitung ermöglichen eine bisher nicht existente Regelung von Prozessen durch die mikroskopische Überwachung während mikrochirurgischer Operationen.
Schlussfolgerungen: Das entwickelte System stellt eine Alternative zu bisher käuflich erwerbbaren Systemen dar und individuell erweiterbar. Eine Evaluation im OP ist geplant.
Unterstützt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft im Schwerpunktprogramm 1124