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Langzeitergebnisse nach Knorpelpalisadentympanoplastik
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Die Knorpelpalisadentympanoplastik (KPT) ist eine seit den 60er Jahren angewandte Technik bei fortgeschrittener Mittelohrpathologie. Ergebnisse über die ersten postoperativen Jahre hinaus sind bisher kaum beschrieben und beinhalten i.d.R. vielfältige Kombinationen von Techniken zur Trommelfellrekonstruktion mit Methoden zum Ossikelersatz. Ziel der Arbeit war es, die morphologischen und funktionellen Langzeitergebnisse der KPT nach rund einem Jahrzehnt zu evaluieren.
Methoden: Nachuntersuchung von Patienten nach KPT Typ I bzw. Typ III mit Tübinger Titanprothesen (PORP und TORP) zwischen 1997 und 2001 mittels Otoskopie, Tonaudiometrie und einem Fragebogen bzgl. des postoperativen Verlaufs. Das prä- und postoperative Hörvermögen wurde anhand der Durchschnittswerte von 0,5–4 kHz bestimmt.
Ergebnisse: Von 63 Ohren konnten 22 nachuntersucht werden. Nach durchschnittlich 9,1 Jahren waren alle Palisaden eingeheilt, einzeln erkennbar und bildeten ein intaktes Trommelfell. Postoperativ waren 2 Revisionen (9%) nach 3 Jahren notwendig wegen einer Retraktionstasche und einer abgestoßenen Totalprothese. Weitere Komplikationen traten nicht auf. Die Mittelohrkomponente konnte im Mittel von 26 dB auf 13 dB postoperativ verringert werden. Die Verbesserung der Mittelohrkomponente galt für alle Subgruppen, d.h. KPT Typ I und Typ III.
Schlussfolgerungen: Die KPT erlaubt eine dauerhafte Rekonstruktion des Trommelfells, wobei die Knorpelpalisaden sogar nach rund einem Jahrzehnt weder resorbiert werden noch zu einer homogenen Knorpelplatte verschmelzen. Die KPT kann verlässlich mit Tübinger Titan-Prothesen angewandt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die KPT gute morphologische und funktionelle Langzeitergebnisse erzielt.