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Effektivität der Apherese in der Hörsturztherapie
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Als Hörsturz wird eine akute, ohne erkennbare Ursache auftretende, in der Regel unilaterale sensoneurale Schwerhörigkeit bezeichnet. Neben den anderen allgemein bekannten Ursachen wird die Hyperlipoproteinämie als ein häufiger Auslöser des Hörsturzes diskutiert. Das Ziel vorliegender retrospektiven Studie war, die Effektivität der Apherese in der Hörsturztherapie einzuschätzen.
Material und Methode: Im Zeitraum von 2000 bis 2009 wurden in der HNO-Klinik der UKD insgesamt 17 Patienten, davon 15 Männer und 2 Frauen im Alter von 40–79 Jahren wegen einem Hörsturz mit einer Hyperlipoproteinämie im Rahmen der komplexen Hörsturztherapie zusätzlich mit Apherese behandelt. 12 Patienten haben neben der Infusionstherapie mit Pentoxifyllin und Prednisolon nach Stennert-Schema einmalige Apherese bekommen und sind tympanotomiert worden. 5 Patienten wurden nur konservativ behandelt, davon einen bekam lediglich die Apherese.
Ergebnisse: Die eingesetzte konservative Therapie führte zu einem nennenswerten Erfolg bei 12 Patienten (70,6%). Im Rahmen der Tympanotomie ergab sich keinen Nachweis einer perilymphatischen Fistel. Nach der Apherese war eine deutliche Senkung der Lipoprotein Werten nachweisbar. Bei 5 Patienten (29,4%) brachte die durchgeführte Therapie keinen Erfolg.
Schlussfolgerung: Hyperlipoproteinämie führt zur Mikrozirkulationsstörung des Innenohres und zählt zu den am häufigsten diskutierten Ursachen eines akuten Hörsturzes. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen eine hohe Erfolgsquote (70,6%) bei behandelten Patienten mit der Apherese neben der rheologischen Therapie. Daher ist die Durchführung einer Apherese bei Hörsturzpatienten mit nachweisbarer Hyperlipoproteinämie erfolgsversprechend.