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Vibrant Soundbridge bei Kindern mit einseitiger Gehörgangsatresie: Vorgehen und Hörergebnisse
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Die einseitige Gehörgangsatresie tritt mit einer Häufigkeit von 1:8000 Geburten auf und kann mit einer Mittelohrfehlbildungen kombiniert sein. Der resultierende Schalleitungsblock führt zu einer funktionellen Taubheit und kann das Sprachverständnis im Störlärm und die Lokalisation von Schallquellen deutlich einschränken.
Knochenleitungshörgeräte und knochenverankerte Hörgeräte sind Therapieoptionen, die trotz guter Hörergebnisse ihr eigenes Komplikationsspektrum aufweisen. Hierzu zählen unter anderem rezidivierende Hautreizungen.
Implantierbare Hörgeräte wurden initial für Patienten mit Schallempfindungsstörung und normaler Mittelohrfunktion entwickelt, können aber auch bei einer Mittelohrschwerhörigkeit mit unterschiedlichen Ankopplungsstrategien (Amboß, TORP, Stapes, rundes Fenster) eingesetzt werden.
Material/Methoden: Es werden 3 Fälle von einseitiger Gehörgangsatresie vorgestellt, welche mittels einer Vibrant Soundbridge rehabilitiert wurden. Diskutiert werden die präoperative Diagnostik und Planung inklusive computergestützter OP-Simulation und die postoperativen Hörergebnisse.
Ergebnisse: Bei allen Patienten ließ sich eine Ankopplung am Amboß erreichen. In der postoperativen Audiometrie zeigte sich eine deutliche Verbesserung der audiometrischen Parameter: Das Sprachverständnis besserte sich in Ruhe und unter Störlärmexposition, ebenso war die Schallquellenlokalisation präziser.
Fazit: Bei entsprechend sorgfältiger Planung eignet sich die Vibrant Soundbridge zur Rehabilitation bei einseitiger Gehörgangsatresie. Der Einsatz von präoperativer OP-Simulation und/oder intraoperativer Navigation kann wertvolle Unterstützung bieten.