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Prospektiver Vergleich zweier Tumorbiopsieverfahren zur Beurteilung der Repräsentativität der Proben bei Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Für die Diagnosesicherung von Kopf-Hals-Karzinomen gilt die Oberflächenbiopsie (PE) als Standardverfahren. Im Rahmen von klinischen Studien werden zusätzlich Untersuchungen an Tumorgewebe zur weitergehenden Gewebecharakterisierung vorgenommen. Ob Biopsien jedoch ausreichend repräsentativ für den jeweiligen Tumor sind, ist bis dato nicht geklärt. Dieser Aufgabe widmet sich die vorliegende Untersuchung.
Methode: Die Biopsieentnahmen erfolgten an 24 Tumorpräparaten. Es wurden jeweils eine Oberflächenbiopsie, eine Stanzbiopsie über den Tumorquerschnitt und zur Überprüfung der Grundgesamtheit ein Tumorquerschnitt in Form einer Gewebeplatte entnommen. Das gewonnene Material wurde mit immunhistochemischen Verfahren auf das Proliferationsantigen Ki67 und die EGFR-Expression untersucht. Die statistische Analyse erfolgte mit dem Friedman-Test.
Ergebnisse: Die Analyse der Expression des EGFR zeigte keine signifikante Übereinstimmung zwischen der Oberflächenbiopsie, der Stanzbiopsie und dem Tumorquerschnitt. Hinsichtlich der Expression des Proliferationsantigens Ki67 besteht eine statistisch signifikante Korrelation zwischen Oberflächen-PE und Tumorquerschnitt, während die Stanzbiopsie nicht repräsentativ war. Die statisitische Analyse ergab, dass für eine Genauigkeit von 90% 533 Stanzbiopsien erforderlich wären.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl durch die Oberflächen- als auch durch die Stanzbiopsie keine repräsentative Gewebegewinnung zur Untersuchung eines Tumors insbesondere für wissenschaftliche Fragestellungen möglich ist.