gms | German Medical Science

81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Ernährungsmedizinische Diagnostik für HNO-Tumorpatienten: eine kritische Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author Jens Buentzel - HNO-Klinik Südharz-Krankenhaus, Nordhausen, Deutschland
  • Jens Putziger - Praxis, Fuldabrück, Deutschland
  • Heike Büntzel - Palliativstation Südharz-Krankenhaus, Nordhausen, Deutschland
  • Jürgen Gäbert - HNO-Klinik Südharz-Krankenhaus, Nordhausen, Deutschland
  • Wolfgang Oehler - Strahlentherapie Südharz-Krankenhaus, Nordhausen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod142

doi: 10.3205/10hnod142, urn:nbn:de:0183-10hnod1427

Published: April 22, 2010

© 2010 Buentzel et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Das Instrumentarium ernährungsmedizinischer Diagnostik umfasst Screening- und Assessment-Tools sowie anthropometrische Messungen. Sie wurden bisher nie auf ihre Anwendbarkeit für HNO-Tumorpatienten beurteilt.

Methoden: Zwischen 1.9.2008 und 31.8.2009 wurden 97 konsekutive Patienten mit Karzinomen des HNO-Gebietes einer ernährungsmedizinischen Untersuchung unterzogen. Es wurden 2 Screening-Tools (NRS, MUST) und ein Assessment-Tool (SGA) mit den Patienten durchgeführt. Folgende anthropometrische Größen wurden erhoben: BMI, Handkraft, Trizeps-Hautfalte. Ergänzend wurde für alle Patienten eine bioelektrische Impedanzanalyse durchgeführt. Die Sensitivität hinsichtlich einer Mangelernährung wurde für jedes der beschriebenen Verfahren ermittelt.

Ergebnisse:Zur Einschätzung der tumorbedingten Malnutrition von HNO-Karzinompatienten sehen wir eine Sensitivität des BMI von <10%, des NRS-2002 von 50%, des MUST von 15%, des SGA (B+C) von 80%, der BIA von 90%. Die Trizepshautfalte und die Handkraftmessung zeigten in unserem Patientengut eine zu große intraindividuelle Schwankungsbreite. Für ältere Patienten (>70Jahre) erwies sich das MNA-Screening-Tool als sehr sensitiv.

Schlussfolgerung: Während sich die allgemeinen Screening-Tools (NRS, MUST) für die Eingangsdiagnostik als ungeeignet erwiesen, können wir die Nutzung des SGA mit einer zusätzlichen BIA als diagnostischen Standard zur Erhebung des Ernährungszustandes unserer Karzinompatienten empfehlen.