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81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Einfluss des EGFR-Signaling auf xenobiotisch induzierte DNA-Schäden

Meeting Abstract

  • corresponding author Philipp Baumeister - Klinikum der Universität München, Deutschland
  • Christian Welz - Klinikum der Universität München, Deutschland
  • Maximilian Reiter - Klinikum der Universität München, Deutschland
  • Ulrich Harréus - Universitätsklinikum Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod131

doi: 10.3205/10hnod131, urn:nbn:de:0183-10hnod1310

Published: April 22, 2010

© 2010 Baumeister et al.
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Text

Einleitung: Der Epidermal Growth Factor Receptor (EGFR) bzw. von ihm aktivierte zelluläre Signalwege erhöhen die Proliferationsrate, die Invasivität und die Metastasierungsneigung von Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC). Daneben zeigen den EGFR blockierende bzw. seine Thyrosinkinase-Aktivität inhibierende Substanzen einen synergistischen Effekt bei Radio- bzw. Chemotherapie. Unsere Untersuchung evaluierte den Einfluss der EGFR-Aktivierung auf xenobiotisch induzierte DNA-Schäden.

Material und Methoden: Voruntersuchungen bestätigten die gesteigerte Expression des EGFR in histologisch normaler Mukosa von HNSCC-Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe. Wir stellten Gewebekulturen aus oropharyngealer Mukosa von Tumor- und Kontroll-Patienten her. Diese wurden mit dem EGFR-Ligand Transforming Growth Factor Alpha (TGF alpha) stimuliert. Anschließend wurden durch Cisplatin bzw. das (Tabak-) Karzinogen Benzo(a)pyren-diolepoxid (BPDE) DNA-Schäden induziert und mittels Comet Assay quantifiziert.

Ergebnisse: Die Stimulation der Gewebekulturen führt zu einer signifikanten Abnahme der DNA-Schäden in der Tumor-Gruppe. Durch Verwendung des monoklonalen EGFR-Antikörpers Cetuximab konnte dieser Effekt rückgängig gemacht werden.

Schlussfolgerung: Die Untersuchung zeigt einen Einfluss des EGFR-Signaling auf die zelluläre Chemosensitivität. Die Stimulation verstärkt EGFR-exprimierender oropharyngealer Mukosa mit TGF alpha führt zu einer Abnahme der DNA-schädigenden Wirkung des Cisplatins und unterstützt somit aktuelle therapeutische Konzepte. Da dies aber auch für karzinogen-induzierte DNA-Schäden gilt, kann die verstärkte EGFR-Expression in histologisch normaler Mukosa auch als physiologische Reaktion auf permanente Schadstoffexposition interpretiert werden.