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81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Mycobakterium sp. WR95 als neuer humanpathogener Stamm – Fallbeispiel anhand eines Halsabszess

Meeting Abstract

  • corresponding author Pascal Werminghaus - Hals-Nasen- und Ohrenklinik, Universität Düsseldorf, Deutschland
  • Jörg Schipper - Hals-Nasen- und Ohrenklinik, Universität Düsseldorf, Deutschland
  • Thomas Klenzner - Hals-Nasen- und Ohrenklinik, Universität Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod124

doi: 10.3205/10hnod124, urn:nbn:de:0183-10hnod1240

Published: April 22, 2010

© 2010 Werminghaus et al.
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Einleitung: Infektionen mit Mycobakterien gehören zu den häufigsten Infektionen im menschlichen Körper. Zu der Familie der Mycobakterien gehören mehr als 100 bisher beschriebene Stämme, von denen die bekanntesten Unterarten Mycobakterium tuberculosis und Mycobakterium leprae sind.

Fallbericht: Wir berichten über den Fall einer jugendlichen Patientin aus Indien mit einem cervicalen Abszess im Rahmen einer Lymphadenitis colli. Nach initialer antibiotischer Therapie erfolgte die chirurgische Sanierung. Hier zeigte sich eine Infektion mit dem bislang noch nicht als humanpathogen beschriebenem Stamm Mycobakterium sp. WR95 aus der Familie der Mycobakterien.

Diskussion: Mycobakterien lassen sich aufgrund ihres langsamen Wachstums nur schwer im Labor kultivieren, sodass die modernen, molekulabiologischen Methoden beim Nachweis von Infektionen eine große Bedeutung haben. Im Hals-Nasen-Ohrenbereich sind vor allem mycobakterielle Infektionen durch Mycobakterium tuberculosis beschrieben, aber auch atypische Mycobakterien als Erreger bei einer Lymphadenitis Colli. Dieser Fall zeigt die zunehmende Bedeutung der molekularbiologischen Methoden bei der Bestimmung seltener Erreger.

Wir stellen anhand dieses Falles das Management des Krankheitsbildes dar und diskutieren den Befund und seinen Stellenwert im Rahmen der aktuellen Literatur.