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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Die Anwendung des elektromyographischen Monitoring während der Parotischirurgie hat keinen zusätzlichen positiven Effekt auf das postoperative Ergebnis

Meeting Abstract

  • corresponding author Maria Grosheva - HNO-Uniklinik Köln, Köln
  • Jens-Peter Klußmann - HNO-Uniklinik Köln, Köln
  • Claus Wittekind - HNO-Klinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod653

doi: 10.3205/09hnod653, urn:nbn:de:0183-09hnod6537

Published: April 17, 2009

© 2009 Grosheva et al.
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Die Verwendung des elektromyographischen (EMG) Monitorings bei der Parotischirurgie gutartiger Tumore ist kein Standard und deren Wert gegenüber der intraoperativen, visuellen Kontrolle des Gesichtsnervs ist unklar. Unser Ziel war es, das postoperative Ergebnis nach Parotidektomien, durchgeführt unter alleiniger optischer Fazialiskontrolle und mit zusätzlichem EMG-Monitoring miteinander zu vergleichen.

In einer prospektiven kontrollierten klinischen Studie wurden 100 Erstparotidektomien, durchgeführt in zwei Universitäts-HNO-Kliniken (jeweils 50 Operationen mit und ohne EMG-Monitoring), in Bezug auf Zielparameter postoperative Gesichtsfunktion, Operationsdauer und Komplikationen analysiert. Alle Patienten mit postoperativer Fazialislähmung wurden bis zur Ausheilung bzw. Defektheilung, klinisch und im EMG, nachuntersucht.

72 laterale, 21 totale Parotidektomien und 7 extrakapsüläre Dissektionen wurden in 96 Patienten durchgeführt. In 38% lag ein pleomorphes Adenom, in 39% ein Zystadenolymphom, in 18% chronische Parotitis und in 5% eine andere Histologie vor. In 6 von 41 Patienten mit einer direkten postoperativen Fazialislähmung, war die Parese bleibend. Im EMG zeigte einer dieser Patienten Zeichen einer Neurapraxie und 5 Patienten Zeichen einer Defektheilung. Zusätzliches EMG-Monitoring im Vergleich zu der visuell kontrollierten Gruppe hatte keinen Effekt auf die unmittelbar postoperative oder langfristige Gesichtsfunktion. Genauso wenig konnte die Operationsdauer durch das EMG-Monitoring verkürzt oder Komplikationsrate intra- und postoperativ vermindert werden.

Durch Anwendung des EMG-Monitorings in der Parotischirurgie bei Primäreingriffen kann weder die Inzidenz der postoperativen Fazialisparesen noch die Operationsdauer signifikant verringert werden.