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Primäre Speicheldrüsenzellkulturen zur Evaluation Tumor initiierender Effekte
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Published: | April 17, 2009 |
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Tabakrauchinhaltsstoffe sind bekannte Risikofaktoren für Karzinome des oberen Aerodigestivtraktes. Für das Sucht induzierende Nikotin konnten dabei in verschiedenen Testsystemen genotoxische Effekte nachgewiesen werden. Da die Nikotinkonzentration in Speichel im Vergleich zu Blutplasma erhöht ist, wurde Speicheldrüsengewebe mit Nikotin exponiert, um genotoxische Schäden in Form von Strangbrüchen und Mikrokernbildung zu detektieren.
Tumorfreies humanes Gewebe der Glandula parotidea konnte im Rahmen von Parotidektomien gewonnen werden. Daraus wurden 1mm3 große Gewebewürfel geschnitten und diese in 24-well Zellkulturplatten für ca. 10–14 Tage in geeignetem Medium kultiviert. Aus diesen wuchsen die primären Zellen aus und wurden passagiert. Es erfolgte die Exposition von Nikotin in ansteigenden Konzentrationen (1µM-1mM). Genotoxische Effekte wurden mit Hilfe des Comet-Assays und des Mikrokerntests analysiert. Eine Immunfluoreszenzfärbung diente zur Charakterisierung der Zelltypen.
Die Fremdstoffexposition mit Nikotin führte zu einer dosisabhängigen DNA-Migration im Comet-Assay sowie einer erhöhten Mikrokernbildung. Die Fluoreszenzfärbung zeigte einen für Speicheldrüsenzellen typischen Amylasegehalt.
Die Ergebnisse weisen auf eine dosisabhängige Induktion von DNA-Schäden durch Nikotin an primären humanen Speicheldrüsengewebezellen im Comet-Assay und im Mikrokerntest hin. Sie werden durch weitere Analysen auf Chromatidebene ergänzt.