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Nasenseptumdefektverschlüsse in Deutschland: eine aktuelle Bestandsaufnahme
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Seit 20 Jahren wenden wir für den Septumdefektverschluß die von Schultz-Coulon beschriebene Brückenlappentechnik erfolgreich an. Ob sich auch an anderen Kliniken diese Technik für den sicheren Septumdefektverschluß etabliert hat und wieviel Septumdefektoperationen insgesamt in Deutschland durchgeführt werden, ist bisher nicht bekannt.
Methode: Um Informationen über den aktuellen Stand der Behandlung von symptomatischen Nasenseptumdefekten in Deutschland zu erhalten, führten wir eine schriftliche Umfrage an 157 deutschen HNO-Kliniken durch. Dabei fragten wir nach der Anzahl der Behandlungen von Nasenseptumdefekten und nach der Häufigkeit der angewendeten Operationstechniken im Jahre 2007.
Ergebnisse: 123 Fragebogen standen zur Auswertung zur Verfügung. Das entspricht einer Rücklaufquote von 78,3%. Im Jahre 2007 wurden insgesamt 777 Nasenseptumdefekte an 123 HNO-Kliniken behandelt. An 31 Kliniken wurden keine, an 71 Kliniken zwischen 1–10 und an 21 Kliniken jeweils mehr als 11 Septumdefekte behandelt. Von den 777 Nasenseptumdefekten wurden 713 (91,8%) operiert und 64 (8,2%) mit einem Silikonobturator versorgt. Die operativen Nasenseptumdefektverschlüsse erfolgten bei 556 Patienten (78% der operierten Septumdefekte) durch Anwendung der Brückenlappentechnik.
Schlussfolgerungen: Fast alle symptomatischen Nasenseptumdefekte werden in Deutschland operativ versorgt. Nur wenige rhinochirurgische Zentren führen diese Operationen häufiger aus. Dabei zeigt die weite Verbreitung der Brückenlappentechnik, daß es sich bei dieser Methode offensichtlich um ein sehr sicheres Verfahren zum Septumdefektverschluß handelt. Die Anpassung eines Silikonobturators scheint bei der Defektbehandlung nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.