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Der Verschluss der Nasenhaupthöhle modifiziert nach Young zur Behandlung der Epistaxis bei der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Die rezidivierende Epistaxis bei der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie (HHT, Morbus Rendu-Osler-Weber) kann neben der Lebensqualität auch die physische und psychische Leistungsfähigkeit der Betroffenen massiv einschränken. Transfusionspflichtige Anämien und Begleiterkrankungen können radikale operative Maßnahmen erforderlich machen.
Methoden: Bei 8 Patienten wurde die Nase anterior mittels Hebung von Lappen in abgewandelter Form zu der von Young beschriebenen Methode verschlossen (in 7 Fällen beidseitig, in einem Fall nur auf einer Seite). Es wurde ein standardisiertes Interview inklusive Glasgow Benefit Inventory zum operativen Ergebnis und zur Lebensqualität durchgeführt.
Ergebnisse: Bei allen 8 Patienten blutete es seit den Operationen nicht mehr aus den verschlossenen Nasen (Nachbeobachtungszeiten: 6 bis 40 Monate). Bei zwei Patienten wurde die Nase wiedereröffnet: bei einem aufgrund eines Malignoms, bei einem weiteren, da er die Mundatmung nicht tolerierte. Andere relevante Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Die Mehrzahl der Patienten gab neben einem deutlichen Gewinn an Lebensqualität an, dass sie den Eingriff erneut durchführen lassen würden.
Schlussfolgerungen: Der Verschluss der Nasenhaupthöhle ist bei richtiger Indikation eine wertvolle Therapieoption zur Behandlung des Nasenblutens bei der HHT. Sie ist die einzige bisher beschriebene Therapie, die regelmäßig zu einem vollständigen und dauerhaften Sistieren des Nasenblutens führt. Entgegen unserer eigenen Erwartung werden die Nachteile der Mundatmung von den Betroffenen meist als gering eingeschätzt, es überwiegt ein Gewinn an Lebensqualität.