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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

NO2 induziert DNA-Fragmentierung in ubiquitär vorkommenden Konzentrationen

Meeting Abstract

  • corresponding author Christian Köhler - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Kessler Michael - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Christian Ginzkey - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod432

doi: 10.3205/09hnod432, urn:nbn:de:0183-09hnod4325

Published: April 17, 2009

© 2009 Köhler et al.
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Im Hinblick auf die noch immer aktuelle Diskussion zulässiger Grenzwerte von NO2 in der Luft wurde die Toxizität und Genotoxizität von NO2 in einem humanen Zellsystem in vitro untersucht.

Mit Hilfe eines Air Liquid Interfaces wurden in einer konzentrationsabhängigen Versuchsreihe Nasenschleimhautkulturen aus primärem Patientenmaterial gegenüber NO2 und synthetischer Luft exponiert (n=10). Der getestete Konzentrationsbereich umfasste 0,01 ppm NO2 – 10 ppm NO2. In einer zweiten zeitdauerabhängigen Versuchsreihe erfolgte eine Exposition gegenüber 0,1 ppm NO2 und synthetischer Luft über eine halbe Stunde bis zu drei Stunden (n=10). Nach der Exposition wurden genotoxische Effekte der unterschiedlichen NO2-Konzentrationen und Expositionsdauern durch den Comet-Assay und den Mikrokerntest analysiert.

In der konzentrationsabhängigen Versuchsreihe waren geringe genotoxische Effekte im Comet-Assay ab der niedrigsten NO2-Konzentration (0,01 ppm NO2) im Sinne einer DNA-Fragmentierung nachweisbar (p=0,037), dagegen keine vermehrte Mikrokerninduktion. In den zeitdauerabhängigen Versuchen konnten mit zunehmender Zeitexposition eine signifikante Zunahme der DNA-Fragmentierung im Comet-Assay für 0,1 ppm NO2 und synthetische Luft nachgewiesen werden, wobei je Zeitexposition die Effekte bei NO2 ausgeprägter waren als bei synthetischer Luft. Eine statistische Zunahme von Mikrokernen als Zeichen einer manifesten DNA-Schädigung war bei einer dreistündigen Exposition gegenüber 0,1 ppm NO2 nachweisbar.

Zusammenfassend konnten wir genotoxische Effekte durch NO2 bereits in niedrigen, ubiquitär vorkommenden Konzentrationen nachweisen. Manifeste Schäden zeigten sich erst bei längeren Zeitexpositionen, in unserem Fall ab drei Stunden und einer NO2-Konzentration von 0,1 ppm NO2.