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Bestimmung der utriculären Otolithenfunktion mittels nicht-mydriatischer Fundusphotographie
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Die Prävalenz des otolitheninduzierten Schwindels beträgt ca.60/100.000. Otolithen-funktion ist am torsionalen vestibulo-okulären Reflex abzulesen. Die nicht- mydriatische Fundus- photographie(NMFP) ist eine einfache Methode zur Bestimmung torsionaler Augenbewegungen anhand der foveo-makulären Achse.
Methode: Binokuläre NMFP erfolgten in Vertikalstellung des Kopfes und bei 20°-Kippung nach links bzw.rechts bei gesunden Probanden (n=30) sowie bei Patienten (Pat.) mit einer definierten Gleichgewichtsstörung. Für die Auswertung wurden Pat. gewählt, die ein vestibuläres Defizit in der Posturographie und eine einseitige Otolithenfunktionsstörung aufwiesen (n=30). Bestimmung der Kopfkippung mittels elektronischem Präzisions-neigungssensor. Die foveo-maculäre Achse wurde als Mittelpunktsverbindende zwischen der Fovea und Macula retinae gebildet und der Winkel zur Horizontalebene bestimmt.
Resultate: Physiologisch findet sich in Vertikalstellung eine Cyclorotationsstellung der Augen von 5° (±3). 20°-Lateralkippung nach links führt zu einer ipsilat. Incyclorotation (ICR) um 5° (±3) und zu einer kontralat.Excyclorotation (ECR) um 6° (±3). Analog führt die Kopfneigung um 20° nach rechts zu einer ipsilat.ICR um 4° (±3) und zu einer kontralat.ECR um 8° (±3).Dagegen zeigte sich bei Pat.mit Vestibularisläsion eine Bulbusverrollung in der Vertikalstellung auf der zur Läsion ipsilat.Seite. Diese war nur in der Frühphase (3 Wo.) der Schädigung nachweisbar.
Schlussfolgerung: Mittels NMFP kann gezeigt werden, daß es bei Pat. mit einem symptomatischen einseitigen Otolithenschaden in der Frühphase zu einer Bulbusrotation auf der Seite der Läsion in Vertikalstellung des Kopfes kommt. Die torsionale Augenbewegung bei Lateralkippung des Kopfes dagegen bleibt unbeeinträchtigt.