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Auditorisches Hirnstamm Implantat (ABI) bei Non-Tumor-Patienten
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Die sogenannten „Non-Tumor ABI Patienten“ sind nicht aufgrund von Neurofibromatose Typ 2 (NF2) ertaubt, sondern durch eine stark verknöcherte Cochlea oder durch einen defekten bzw. nicht angelegten Hörnerv. Diese Patienten können nicht mit einem CI versorgt werden, sondern benötigen eine direkte zentralere Stimulation, die z. Z. als Regelversorgung nur durch ein ABI erreicht werden kann.
Methode: Bisher wurden 6 Non-Tumor-Patienten in Hannover mit einem ABI versorgt: 4 Erwachsene mit stark verknöcherter Cochlea und 2 Kinder mit einer angeborenen Fehlbildung des Hörnervens. Diese Patienten wurden systematisch mit derselben Testbatterie getestet mit der auch die NF2-ABI- Patienten getestet werden (Konsonanten, Vokale, Zahlen und Speech Tracking).
Ergebnisse: Ein erwachsener Patient hat ein offenes Sprachverständnis erreicht, das vergleichbar ist mit dem CI-Durchschnitt. Die anderen 3 erwachsenen Patienten haben kein offenes Sprachverständnis, ihre Hörleistung ist vergleichbar mit der von NF2-ABI-Patienten. Ein Kind, das im Alter von 2 Jahren implantiert wurde, zeigte bis 2 Jahre nach der Implantation noch keinen Beweis über einen Spracherwerb. Leider ist vor kurzem ihr Implantat durch einen technischen Defekt ausgefallen. Das zweite Kind mit einer Fehlbildung des Hörnervens wurde erst vor kurzem implantiert (im Alter von 4,5 Jahren). Nach der Erstanpassung konnte sie hören und reagierte sicher auf Umweltgeräusche.
Diskussion: Obwohl einige von den Non-Tumor ABI-Patienten zu „Starpatienten“ werden und offenes Sprachverstehen wie beim CI erreichen, ist dies nicht die Regel und einige erreichen kein offenes Sprachverstehen. Dies muss realistisch mit den ABI-Kandidaten während der präoperativen Beratung diskutiert werden.