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Was leistet die medikamenten-induzierte Schlafendoskopie bei Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen?
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Published: | April 22, 2008 |
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Fragestellung: Soll eine schlafbezogene Atmungsstörung operativ therapiert werden, wird derzeit zur Topodiagnostik des bzw. der Kollapsorte im oberen Luftweg gern eine medikamenten-induzierte Schlafendoskopie vorgenommen. Bislang gibt es aber weder einen Konsens über den Ablauf der Untersuchung noch wissenschaftliche Ergebnisse über den Wert der Methode. Ziel dieser Arbeit ist die Bewertung der Endoskopie in Sedierung mit Propofol.
Methode: Ausgewertet wurden die Ergebnisse der Schlafendoskopien von Patienten der Jahre 2003–2005. Das Augenmerk lag hierbei einerseits auf der Erfassung der Schweregrade der Erkrankung (primäre Variable: AHI) und zum anderen auf der Erfassung der ermittelten Kollapsorte (Weichgaumen, Zungengrund, andere, Kombinationen). Des Weiteren wurden folgende Daten erfasst: Eingriffsdauer, Komplikationsrate, unerwünschte Ereignisse und Medikamentenbedarf.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 76 Schlafendoskopien ausgewertet werden. Der Apnoe-Hypopnoe-Index betrugt im Durchschnitt 16,6±19,3. 11 Patienten zeigten keinen pathologischen Befund im oberen Luftweg. Eine velopharyngeale Stenose zeigte sich bei 59% der Untersuchten (N=45), eine hypopharyngeale Stenose bei 64% der Untersuchten (N=49) und eine floppy Epiglottis bei 9% (N=7). Die Dauer des Eingriffs betrug 14,3±5,5 Minuten und der Bedarf an Propofol 131,6±34,6 mg.
Schlussfolgerungen: Die medikamenten-induzierte Schlafendoskopie mit Propofol ist eine sichere Untersuchungsmethode, die eine exakte Differenzierung der Kollapsetagen Weichgaumen/Tonsillen einerseits sowie Zungengrund/Hypopharynx und Epiglottis andererseits erlaubt. Inwieweit die Ergebnisse der Schlafendoskopie die chirurgischen Ergebnisse verbessern helfen, muss allerdings noch untersucht werden.