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79th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Schallleitungsschwerhörigkeit als einziges Symptom eines ausgedehnten Meningeoms der Otobasis

Meeting Abstract

  • corresponding author Zazie Bergmann - HNO-Klinik, Universität Heidelberg, Heidelberg
  • Kerstin Ratzlaff - HNO-Klinik, Universität Heidelberg, Heidelberg
  • Stephanie Combs - Radiologische Klinik, Heidelberg
  • Karsten Geletneky - Neurochirurgische Univ.-Klinik, Heidelberg
  • Ingo Baumann - HNO-Klinik, Universität Heidelberg, Heidelberg
  • Philipp Federspil - HNO-Klinik, Universität Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod599

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2008/08hnod599.shtml

Published: April 22, 2008

© 2008 Bergmann et al.
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Text

Einleitung: Die häufigste Ursache für eine Schallleitungsschwerhörigkeit in Kombination mit einer ipsilateralen Raumforderung im äußeren Gehörgang und Trommelfellbereich stellt das Cholesteatom dar. Eine wichtige Differentialdiagnose sind Tumore der Otobasis.

Fallbericht: 46-jährige Patientin wurde uns vom HNO-Facharzt mit einer seit 4 Monaten bestehenden Hörminderung links und einer perlenartigen Vorwölbung im linken äußeren Gehörgang zur ohrsanierenden Operation überwiesen . Aufgrund des ausgedehnten mikroskopischen Befundes im äußeren Gehörgang mit Verbindung zum hinteren, oberen Trommelfellquadranten und der derben Konsistenz erfolgte die Durchführung eines hochauflösenden Felsenbein-CT und MRT des Schädels. Hierbei zeigte sich ein ausgedehnter Tumor mit massiver Knocheninfiltration extrakraniell im Bereich des Felsenbeins mit Infiltration von Keilbeinhöhle und Fossa pterygopalatina sowie intrakranieller Ausdehnung in die mittlere Schädelgrube bis zum Sinus cavernosus und der Sella turcica links.

Da eine komplette Tumorresektion nach interdisziplinärer Besprechung nicht möglich war, wurde zunächst der große intrakranielle Tumoranteil durch die Kollegen der Neurochirurgie reseziert. Die histologische Aufarbeitung ergab ein Meningeom WHO-Grad I.

Postoperativ erfolgte die Durchführung einer intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT) der Tumorrestbereiche unter Schonung der Risikoorgane.

Schlussfolgerung: Die Manifestation eines Meningeoms im Felsenbein ist eine seltene Entität und kann verschiedenartige klinische und radiologische Formen aufweisen. Für den HNO-Arzt interessant ist, dass auch Patienten mit nur minimalen Symptomen (in diesem Fall die Schallleitungsschwerhörigkeit) dennoch an einem ausgedehnten Tumor leiden können.