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Die Nasenbeinfraktur: eine Analyse an 300 Patienten
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Published: | April 22, 2008 |
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Einleitung: Die Nasenbeinfraktur (NBF) gehört zu den häufigsten Frakturen des menschlichen Körpers. Das Behandlungskonzept ist seit Jahren etabliert und in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie verankert. Seit einigen Jahren wird u.a. die zu bevorzugende Narkoseart kontrovers diskutiert. Ziel der Untersuchung ist eine Analyse des therapeutischen Verfahrens bei NBF unter besonderer Berücksichtigung des Septumhämatoms (SH).
Patienten und Methode: Er erfolgte eine prospektive Analyse an 300 Patienten (Pat) die im Zeitraum von 1999 bis Mai 2004 aufgrund einer NBF in der Marburger Univ.-HNO-Klinik behandelt wurden.
Ergebnisse: Betroffen waren überwiegend junge (Æ 29,6 Jahre), männliche Pat. Die häufigsten Ursachen für die NBF waren Stürze (30%), tätliche Auseinandersetzungen (28%) und Sportunfälle (27%). 5% der Pat entwickelten ein SH. Bei der einfachen NBF erbrachte die geschlossene Reposition gute funktionelle und kosmetische Ergebnisse. Bei Pat die ein SH entwickelten, zeigte sich ein im Vergleich höherer Anteil an offenen NBF (80% vs. 18%) und Septumfrakturen (67% vs. 5%). Bei lediglich 2,3% der Pat erfolgte die Nasenbeinaufrichtung in Lokalanästhesie.
Zusammenfassung: Bei der geschlossenen NBF stellt die konventionelle Reposition ein bewährtes Therapieverfahren dar. Zum Ausschluss eines SH´s ist die engmaschige Kontrolle nach offener NBF empfehlenswert. Aufgrund des steigenden Kostendruckes wird das Behandlungskonzept bei der geschlossenen NBF zukünftig verstärkt ambulante Eingriffe in Lokalanästhesie erfordern.