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Epistaxis bei Kindern und Jugendlichen
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Published: | April 22, 2008 |
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Einleitung: Epistaxis bei Kindern und Jugendlichen wird häufig bagatellisiert. Die vorliegende Untersuchung wurde initiert um die Ursachen der pädiatrische Epistaxis besser charakterisieren zu können.
Methode: Retrospektive Auswertung aller Epistaxisfälle bei Kindern und Jugendlichen einer Universitätsklinik innerhalb eines Zeitraumes von 6 Jahren. Datengewinnung aus den Patientenakten mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens.
Ergebnisse: Es fanden sich 62 Patienten. Ein Altersgipfel fand sich bei den 15-16-Jährigen, Jungen waren häufiger betroffen als Mädchen (1,7:1). In 97% der Fälle lag bei den Kindern anteriores Nasenbluten vor, posteriore Blutungen waren iatrogen bedingt. In 21% der Fälle war ein Trauma das blutungsauslösende Ereignis. In weiteren 21% der Fälle waren die Blutungen chronisch rezidivierend und lang andauernd (Blutungsdauer: >1 h). In diesen Fällen waren die Ursachen: M. Rendu-Osler-Syndrom, ektordermales Dysplasiesyndrom, vaskuläre Malformation, v.-Willebrand-Syndrom. Erhöhte bzw. erniedrigte Blutdruckwerte wurden in 13% der Fälle gemessen. In 7% der Fälle war die Gerinnung aufgrund ASS-Einnahme gestört. Weitere prädisponierende Faktoren waren zu trockene Umgebungsluft, niedrige Luftfeuchtigkeit und Wintermonate. Mehr als ein Drittel der Patienten (35%) wiesen ein prominentes Gefäß am L. Kiesselbachii auf. Die Therapie erfolgte durch Lubrikation, Nd:YAG-Lasertherapie und bipolare Koagulation. In 72% der Fälle sistierten hierauf die Blutungen, in 28% traten Rezidivblutungen auf.
Schlussfolgerung: In einem Drittel der Fälle handelt es sich bei Kindern und Jugendlichen nicht um sog. banales Nasenbluten. Diese Fälle erfordern differenzierte Diagnose- u. Therapieschemata.