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Lymphommanifestationen der Nasenhaupt- und -nebenhöhlen
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Published: | April 22, 2008 |
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Einleitung: Die in Europa seltenen B- und T-Zell-Lymphome vom nasalen Typ kommen in etwa 0,2% aller malignen Lymphome vor. Es besteht eine bekannte Assoziation zum Ebstein-Barr- Virus. Selbst bei frühzeitiger Diagnose, beträgt die 5-JÜR zumeist unter 25%. Deutschlandweit besteht kein standardisiertes Therapieregime, die Behandlung entspricht meist der des B- Zell- Lymphoms.
Methode: Vorgestellt werden die Anamnese, Diagnostik und der therapeutische Verlauf dreier Patienten mit endonasalen Lymphomen; ein hochmalignes Non-Hodgin-Lymphom der B-Zell-Reihe bei einer 84-jährigen Dame (Fall 1), sowie zweier CD56 positiven T-Zell-Lymphome bei einer 44-jährigen Patientin und einem 66-jährigen Patienten (Fall 2+3).
Ergebnisse: Fall 1) Ein palliativer Therapieversuch mit Fortecortin brachte keine wesentliche Verbesserung. Eine Anwendung mit Cyclophosphamid wurde abgelehnt. Hiernach bestand ein zunehmender Visusverlust mit rezidivierender Epistaxis. Die Patientin verstarb 8 Monate nach Erstdiagnose. Fall 2) Unter CHOP-14 Therapie und aktuell erfolgter Strahlentherapie zeigte sich nur eine mäßige Besserung des Lokalbefundes bei drastischer therapiebedingter Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Fall 3) Die junge Patientin ist nach Chemotherapie nach dem CHOEP-Schema und Radiatio seit 4 Jahren rezidivfrei.
Diskussion: Diese Fälle unterstreichen die Bedeutung der zügigen fachärztlichen Abklärung bei unklaren Veränderungen in der Nase. Die Frage nach der optimalen Therapie muss in Abhängigkeit des Einzelfalls interdisziplinär festgelegt werden.