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Die nicht-mydriatische Fundusphotographie zur Bestimmung der utriculären Otolithenfunktion
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Published: | April 22, 2008 |
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Einleitung: Die Prävalenz des otolithen-induzierten Schwindels beträgt ca. 60/100.000. Es ist notwendig, mittels klinisch einfach einzusetzender Messmethoden Funktionsstörungen der Macula von Funktionsstörungen der Crista zu unterscheiden. Die Diagnostik der Otolithenfunktionsstörungen gründet sich partiell auf den torsionalen vestibulo-okulären Reflex. Tonische torsionale Reflexasymmetrie ist selbst 3 D-videookulographisch nicht zu erkennen. Daher wurde die Fundusphotographie als nicht-mydriatische Kameratechnik eingesetzt.
Material und Methode: Die Fundusphotographie des rechten und linken Auges erfolgt in Vertikalstellung des Kopfs sowie bei 20° Lateralkippung nach links bzw. rechts bei gleichgewichtsgesunden Probanden (n=30). Die Kopfkippung wird mittels eines elektronischen Präzisionsneigungssensors bestimmt. Die foveo-maculäre Achse wird als Mittelpunktsverbindende zwischen der Fovea und Macula retinae gebildet und der Winkel zur Horizontalebene bestimmt.
Resultate: Physiologischerweise findet sich in Vertikalstellung eine Cyclorotationsstellung der Augen von 5°±3°, eine 20° Lateralkippung nach links führt zu einer ipsilateralen Incyclorotation auf 20°±5° und zu einer kontralateralen Excylorotation auf 11°±3°. Analog führt eine Kopfneigung um 20° nach rechts zu einer ipsilateralen Incyclorotation auf 22°±5° und zu einer kontralateralen Excyclorotation auf 9°±3°.
Schlussfolgerung: Mittels der nicht-mydriatischen Fundusphotographie lassen sich bei einfacher klinischer Untersuchungsroutine torsionale Augenbewegungen sicher anhand der foveo-maculären Achse untersuchen. Die manuelle Bestimmung der foveo-maculären Achsabweichung muss durch eine IT-Lösung noch vereinfacht werden.