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Früherkennung von subglottischen Brückensynechien nach Langzeitintubation und Tracheotomie
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Published: | April 22, 2008 |
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Subglottische Brückensynechien (SgBS) nach Langzeitintubation und Tracheotomie, die sowohl dorsal als auch ventral ein Lumen freilassen, sind Raritäten. Nicht diagnostiziert führen sie zur Beeinträchtigung der Atmung und werden häufig mit einer Stimmlippenlähmung verwechselt.
Material und Methode: Prospektive Untersuchung der Wertigkeit einer routinenmäßigen transstomatalen Laryngoskopie (TSLS) vor Dekanülierung an 23 konsekutiven tracheotomierten Patienten.
Ergebnisse: Bei insgesamt 23 Erwachsenen (17 m, 6 w, 55,4±14 J) wurde im Rahmen einer Langzeitbeatmung ein Tracheostoma angelegt. Bei 2/23 (8,7%) traten SgBS auf. Bei einem Patienten zeigte sich nach der zunächst erfolgreichen Dekanülierung und Tracheostomaverschluss eine zunehmende Luftnot mit Stridor und eine beiderseitige Stimmbandunbeweglichkeit. Darauf erfolgte eine Retracheotomie. Die TSLS zeigte eine etwa 3 mm im Durchmesser große und etwa 8 mm unter der freien Stimmbandkante gelegene SgBS. Sie wurde transoral in ITN durchgetrennt und ein Swissroll Silikonplatzhalter über 3 Tage eingelegt. Seit dem wurde bei allen Patienten vor der Dekanülierung eine TSLS als Standartuntersuchung durchgeführt. Bei dieser nun routinmäßigen Nachuntersuchung wurde auch ein zweiter Patient mit einer SgBS diagnostiziert.
Schlussfolgerung: SgBS sind bei der standartmäßigen transoralen Lupenlaryngoskopie schwer von Stimmlippenlähmungen zu unterscheiden. Eine klinische Konstellation von transoraler Langzeitintubation gefolgt von Tracheotomie erscheint für die entstehung von SgBS prädisponierend. Die TSLS ist eine zeitunaufwendige Methode, die auch bei kooperationsunfähigen Patienten durchführbar ist und ermöglicht eine optimale Beurteilung des Kehlkopfs, der Trachea und des Stomas vor Dekanülierung.