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79th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Klinische Anwendungsmuster von Botulinumtoxin A bei neuromuskulären Dysphagien

Meeting Abstract

  • corresponding author Caroline Koll - HNO-Univ.-Klinik Göttingen, Göttingen
  • Katharina Bartsch - HNO-Univ.Klinik Göttingen, Göttingen
  • Harald Schwörer - Abt. für Gastroenterologie und Endokrinologie Univ.-Klinik Göttingen, Göttingen
  • Giuliano Ramadori - Abt. für Gastroenterologie und Endokrinologie Univ.-Klinik Göttingen, Göttingen
  • Rainer Laskawi - HNO-Univ.-Klinik Göttingen, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod176

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Published: April 22, 2008

© 2008 Koll et al.
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Einleitung: Neuromuskuläre Funktionsstörungen des oberen und unteren Ösophagussphinkters sind häufige Ursachen einer Dysphagie. Diese können prinzipiell chirurgisch oder konservativ behandelt werden. Ziel dieser Analyse war es, Aussagen zur Anwendung von Botulinumtoxin A bei neuromuskulären Dysphagien zu erlangen.

Methoden: 36 Patienten mit einer neuromuskulären Funktionsstörung der Ösophagussphinkter wurden behandelt. Bei Störung des oberen Ösophagussphinkters (n=10) erfolgte die Injektion transoral im Rahmen einer starren Ösophagoskopie, wohingegen der untere Ösophagusphinkter (n=26) flexibel endoskopisch behandelt wurde.

Ergebnisse: Die Dosierung war interindividuell sehr unterschiedlich und reichte von 30 bis 200 IE Botulinumtoxin A pro Sitzung. In 6 Fällen wurde eine Dosissteigerung, in einem Fall eine Dosisreduktion vorgenommen, bei 13 Patienten blieb die Dosis bei suffizienter Wirksamkeit unverändert, bei 16 Patienten erfolgte nur eine singuläre Therapie. Auch Dosisintervalle, Beginn und Dauer der Wirkung variierten patientenabhängig. Insgesamt zeigten 25 Patienten ein subjektiv gutes Ansprechen auf die Therapie. 18 Patienten gaben eine Symptomreduktion länger 60 Tage an. Lediglich bei 5 Patienten konnte kein Therapieerfolg verzeichnet werden. Als seltene Nebenwirkung wurde die Verstärkung eines vorbestehenden Gastro-Ösophagealen-Refluxes in 2 Fällen beobachtet.

Schlussfolgerung: Botulinumtoxin A-Injektionen stellen eine sichere und wirksame Therapieoption bei neuromuskulären Dysphagieformen dar. Bei Patienten mit erhöhter Komorbidität kann hierdurch eine chirurgische Intervention umgangen werden. Hierbei müssen die Wirkstoffdosierung und Dosisintervalle individuell angepasst werden.