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79th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Die Tendinitis calcarea des Musculus longus colli – eine seltene Differentialdiagnose

Meeting Abstract

  • corresponding author Eva Rieh - HNO-Univ.-Klinik Freiburg, Freiburg
  • Christof Steigerwald - HNO-Uni-Klinik, Freiburg
  • Wolfgang Maier - HNO-Uni-Klinik, Freiburg
  • Erich Hofmann - Neuroradiologie/Klinikum, Fulda
  • Rainer Keerl - HNO St. Elisabeth Krankenhaus, Straubing

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod142

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Published: April 22, 2008

© 2008 Rieh et al.
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Text

Einleitung: Die Tendinitis calcarea des Musculus longus colli (TCMLC) ist eine aseptische Entzündung der Sehne des M. longus colli, die am Tuberculum anterius atlantis und an der Vorderfläche des 2. bis 4. Halswirbelkörpers ansetzt. Sie wurde im Schrifttum erstmals 1964 von Hartley erwähnt.

Material und Methoden: Wir berichten über 7 Patienten im Alter von 37 bis 77 Jahren (Median 48 Jahre, 4 weiblich, 3 männlich), bei denen wir in den Jahren 2000 bis 2007 im Klinikum Fulda bzw. in der Universitätsklinik Freiburg eine Tendinitis calcarea diagnostizierten.

Ergebnisse: Führendes Symptom waren schluckabhängige Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule und der paravertebralen Muskulatur mit Bewegungseinschränkung, die akut auftraten und sich unter der Therapie mit nicht-steroidalen Antiphogistika innerhalb von wenigen Wochen komplett zurückbildeten. Die Diagnose wurde durch die Computertomographie, in einigen Fällen auch mit Hilfe der Magnetresonanztomographie gestellt.

Schlussfolgerung: Die TCMLC ist eine seltene, akut auftretende Erkrankung, die eine wichtige Differentialdiagnose zum prävertebralen Abszess oder Phlegmone sowie zur Meningitis darstellt. Die Diagnosefindung ist eine Domäne der Radiologie. Die Therapie der Wahl besteht in der Gabe von nicht-steroidalen Antiphlogistika. Eine operative Exploration ist nicht indiziert.