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Stationäre Patientenzufriedenheit als Eckpunkt der Kliniksteuerung in der HNO
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Published: | April 22, 2008 |
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Einleitung: Patientenbefragungen zum stationären Aufenthalt nehmen vor dem Hintergrund des Wettbewerbs im Gesundheitswesen größere Bedeutung ein. Dies gilt auch für den Umgang mit Beschwerden. Beide können über die Anbindung an ein Risikomanagementsystem helfen, Fehlerquellen zu erkennen und zu minimieren. Die gezielte Auswertung der Daten kann dann zur Steuerung einer Klinik beitragen.
Methode: In einem interdisziplinären Team aus Ärzten, Psychologen und Pflegekräften wurde am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UK-SH) ein Fragebogen mit acht Items (Ablauf, Sauberkeit, Verpflegung, Pflege, Ärzte, Können, Information und Respekt) sowie vier offenen Fragen nach internationalen Richtlinien erstellt. Der Fragebogen ist vierstufig skaliert und in ~15 Minuten auszufüllen. Er wird seit 2005 bei Entlassung ausgeteilt und anonym über einen Briefkasten außerhalb der Station zurückgegeben.
Ergebnisse: Über 30000 Kurzfragebögen, davon über 2000 in der HNO und mehr als 4000 Beschwerden am UK-SH wurden bisher ausgewertet. Die Patientenzufriedenheitsdaten können bis auf Stationsebene differenziert werden und z.B. Veränderungen bei Rotation der Ärzte erfassen. Insgesamt waren die Patienten zufrieden. Unterschiede zeigten sich jedoch zwischen einzelnen Stationen, bei der Reinigung und der Verpflegung. Die Anzahl der Beschwerden lag im Vergleich aller Kliniken untereinander niedrig.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse helfen bei kontinuierlicher Erhebung, Patientenwünsche differenziert abzubilden und mögliche Risiken rechtzeitig zu erkennen. Ferner können durch gezielte Maßnahmen Verbesserungen eingeleitet bzw. kontrolliert werden. Die Daten dienen der Klinikleitung auch zur Vermittlung von Motivation an vorbildliche Stationen und Mitarbeiter.