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Isolierung und Charakterisierung mesenchymaler Stammzellen aus menschlichem Speicheldrüsengewebe
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Published: | April 24, 2007 |
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Kürzlich isolierten wir aus humanen Speicheldrüsen Progenitorzellen, die ohne Zusatz von Wachstumsfaktoren in unterschiedliche Zelltypen differenzieren können. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Vorläuferzellen aus Speicheldrüsen weiter zu charakterisieren und gezielt zu differenzieren, da dies Voraussetzung für eine mögliche therapeutische Verwendung dieser Zellen ist. Im Rahmen von Operationen der Speicheldrüsen wurde gesundes Gewebe aus der Glandula parotis oder der Gl. submandibularis gewonnen. Zellen wurden enzymatisch isoliert und anschließend in DMEM inkubiert. Die nach 2 Wochen adhärenten Zellen wurden weiter kultiviert und durch Zusatz von Wachstumsfaktoren in verschiedene mesenchymale Zelltypen differenziert. Mit Hilfe histochemischer und immunhistochemischer Methoden sowie PCR wurde die Differenzierung untersucht. Nach der Induktion eines chondrozytären Phänotyps konnte Kollagen Typ II mittels PCR und immunhistochemisch nachgewiesen werden. Die Adipogenese konnte durch die Oil-Red Färbung histochemisch und Mittels PCR für PPAR-γ bestätigt werden. Osteogen induzierte Zellen zeigten reichlich verkalkende Areale in ihrer Matrix anhand der von Kossa Färbung, sowie die Expression von Osteocalcin mittels PCR. Durchflusszytometrisch waren die Zellen CD29, 44, 54, 73, 90, 105, 140b und CD166 positiv, negativ dagegen für CD34, 45 und CD 106. Ihre Oberflächenstruktur gleicht somit mesenchymalen Stammzellen in vielen Aspekten.
Wir erhielten durch diese Versuche erstmals Anhalt für die Anwesenheit mesenchymaler Stammzellen in humanem Speicheldrüsengewebe. Insbesondere die kleinen Speicheldrüsen könnten somit eine attraktive Quelle für die Isolierung von Stammzellen für therapeutische Zwecke sein.
Unterstützt durch: Gefördert duch die Novartis Stiftung für Therapeutische Forschung und die Universität Lübeck