gms | German Medical Science

78th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2007, Munich

Kompetitive Effekte von Nikotin und seinen Abbauprodukten

Meeting Abstract

  • corresponding author Norbert Kleinsasser - HNO Uni Würzburg, Würzburg
  • Christian Ginzkey - HNO Uni Wbg, Würzburg
  • Katja Kampfinger - HNO Uni Wbg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO Uni Wbg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod613

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2007/07hnod613.shtml

Published: April 24, 2007

© 2007 Kleinsasser et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Die durch Nitrosierung entstehenden Abbauprodukte des Nikotins, N`-Nitrosonornikotin (NNN) und 4-(Methylnitrosamino)-1-(3-Pyridyl)-1-Butanon (NNK) sind als Karzinogene anerkannt. Für Nikotin konnten direkte genotoxische Effekte an humanen Lymphozyten, Tonsillengewebe und Fibroblasten nachgewiesen werden. Aufgrund der im Vergleich zum Plasma deutlich erhöhten Nikotinkonzentration im Speichel sind Speicheldrüsen im besonderen Maße exponiert. Ziel dieser Studie war die Darstellung von Interaktionen zwischen Nikotin und NNN bzw. NNK in humanem Speicheldrüsengewebe in Bezug auf die Induktion von genotoxischen Effekten.

Aus dem Operationsresektat von Parotidektomien wurde gesundes Speicheldrüsengewebe gewonnenen, mechanisch zerkleinert und mit nachfolgendem enzymatischen Verdau Einzelzellen isoliert. Nach Inkubation dieser Zellen mit Nikotin, NNN und NNK in unterschiedlichen Konzentrationen verwendeten wir zur Detektion möglicher DNA-Schäden die alkalische Version der Einzelzell-Mikrogelelektrophorese (Comet-Assay).

Nikotin, NNN und NNK zeigten an Speicheldrüsenzellen nach einstündiger Inkubation mit ansteigender Konzentration direkt proportionale dosisabhängige genotoxische Effekte. Durch eine Ko-Inkubation von NNN bzw. NNK mit Nikotin konnten wir eine Reduktion der im Comet-Assay dargestellten Schäden an der DNA darstellen.

NNN und NNK erfordern zur Entfaltung ihrer karzinogenen Wirkung eine metabolische Aktivierung über das Cytochrom P450 System. Nikotin ist als Inhibitor dieser Aktivierung sowie nachfolgend der Mutagenität der N-Nitrosamine im Tiermodell bekannt. Mit unseren Ergebnissen konnten wir zeigen, dass an humanem Speicheldrüsengewebe der genotoxische Effekt von NNN und NNK durch Nikotin vermindert werden kann.