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Mutagensensitivität im EGFR-Gen in humanen Mukosazellen bei Kopf-Hals-Karzinomen
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: An der Pathogenese von Kopf-Hals-Malignomen sind neben exogenen Risikofaktoren, maßgeblich zelluläre Signalkaskaden beteiligt, die von EGFR aktiviert werden. Für eine Vielzahl von Oropharynx-Tumoren ist eine erhöhte Exprimierung von EGFR nachgewiesen worden. Diese Tatsche wird für adjuvante Behandlungen bei Patienten mit Oropharynxkarzinom bereits ausgenutzt. Trotz aller therapeutischen Fortschritte sind die Mechanismen und Ursachen der EGFR-Protein-Überexpression nur wenig verstanden. Intrazelluläre Regulationsmechanismen, Gen-Amplifikation oder eine erhöhte Mutagensensitivität im Bereich dieses Gens könnten dabei eine Rolle spielen. Gegenstand der vorliegenden Studie war die Evaluation der individuellen Mutagensensitivität im EGFR-Gen.
Methoden: Aus makroskopisch gesunder Schleimhaut von 15 Kontroll- und 15 Tumorpatienten wurden Miniorgankulturen angelegt. Diese wurden einmalig mit BPDE (Benzo[a]pyren-Diol-Epoxid) inkubiert. DNA-Schäden wurden sowohl am EGFR-Gen auf Chromosom 7, am Zentromer des Chromosoms und an der Gesamt-DNA evaluiert. Dazu erfolgte eine elektrophoretische Auftrennung der DNA mit anschließender Fluoreszenzfärbung und digitaler Bildverarbeitung (Comet Assay). Die untersuchten Gene wurden mit spezifischen Sonden markiert, um sie getrennt von der Gesamt-DNA bewerten zu können (Comet-FISH).
Ergebnisse: Kontroll- und Tumorpatienten wiesen ein ähnliches DNA-Schädigungsverhalten auf. Bei beiden Gruppen zeigte sich allerdings eine signifikant höhere Strangbruchrate im EGFR-Gen im Vergleich zum den verwendeten Kontroll-Genen.
Schlussfolgerung: DNA-Schäden traten signifikant häufiger im EGFR-Gen im Vergleich zum Kontroll-Gen auf. Es konnten somit Hinweise auf lokale Ursachen der Überexprimierung erbracht werden.